Ein Mathematiker, so weiß man, ist ein Mensch, der einen ihm vorgetragenen Gedanken nicht nur sofort begreift, sondern auch erkennt, auf welchem Denkfehler er beruht. Gestern nun hat Bundesforschungsministerin Annette Schavan das „Jahr der Mathematik“ ausgerufen, und unsereins, der weiland in der Schule auf die Frage, wie viel fünf mal zwölf denn sei, mit der kühnen Antwort „So um die sechzig“ glänzte, unsereins also fragt sich ratlos, auf welchem Denkfehler das „Jahr der Mathematik“ wohl beruht. Wir halten uns an Bertrand Russell, der nicht nur Philosoph, sondern auch Mathematiker war und die Mathematik als die Wissenschaft bezeichnet hat, „bei der man weder weiß, wovon man spricht, noch ob das, was man sagt, wahr ist“. Die meisten von uns – denen beim Stichwort „Kurvendiskussionen“ am ehesten Gespräche unter Männern über die Vorzüge bestimmter Vertreterinnen des anderen Geschlechts einfallen – wissen zwar nicht, wovon man spricht, wenn es um den Satz des Pythagoras geht, aber dass das, was man dazu zu sagen hätte, höchstwahrscheinlich weder wahr noch richtig ist, das immerhin wissen wir. Im Internet ist zum großen Komplex der Mathematik ein nettes Witzchen zu finden: „Ja, Franz, wo hast du denn den Pokal her?“ – „Den hab ich gewonnen!“ – „So einen schönen Pokal? Wo denn?“ – „Im Fernsehen.“ – „Im Fernsehen?“ – „Ich hab beim Quiz mitgemacht!“ – „Und da hast du die richtige Lösung gewusst?“ – „Ja, bei 17 + 4“ – „Bei 17 + 4? Wie hieß denn die Frage?“ – „Die Frage hieß, wie viel ist 17 + 4.“ – „Und dann?“ – „Ganz einfach: Da hab ich mit ,19’ den dritten Platz gewonnen!“ – Man sieht: Man kann auch mit ein bisschen Mathematik schöne Erfolge erzielen. Wohlan denn: Rechnen wir mal wieder ein wenig! Und zwar mit allem!