Welch eine Aufregung: „Der Herr Jesus ist bei uns zu Gast“. Marthas Augen strahlten. Gleichzeitig aber war sie ziemlich gestresst. Kochen, Backen, Putzen. Alles Arbeiten, die im Vorfeld anfallen, wenn man Gäste erwartet. Martha, in deren Rolle Anja Leffler geschlüpft war, wusste gar nicht, wo sie zuerst anfangen sollte. Sie schwitzte ganz schön. Und ihre Schwester? Maria, gespielt von Silke Storch, saß in der guten Stube, ließ sich bedienen und plauderte mit Jesus alias Carmen Rothamel, völlig entspannt. Kaum beschwerte sich Martha, musste sie sich auch noch anhören: „Martha, du machst dir zu viele Sorgen!“ Da war er, der Zwiespalt zwischen Einsatz und Vertrauen, Gottvertrauen, dass alles gut werde. Wenn sich Martha nicht kümmerte, wer tat es denn dann? Im Matthäusevangelium steht geschrieben: „Der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage.“ Damit aber ließ das Team von Maria, Eva & Co die Besucher des etwas anderen Gottesdienstes am Sonntag in der Weidebrunner Kirche nicht allein. Was folgte, war ein: Was wäre wenn… Die gespielte Szene hätte ja auch ganz anders ausgehen können. Aufführung, die zweite: Martha kommt in die gute Stube und fragt: „Wer soll denn die ganze Arbeit machen?“ Und an Jesus gewandt sagt sie: „Das ist doch ungerecht.“