Kirche Asbach Im Herzen des Dorfes

Die Dorfkirche in Asbach wird in diesem Jahr 300 Jahre alt. Das wird gefeiert. Auszüge aus dem Programm stellt Pfarrer Olaf Schnarr vor.

 
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In fast nahezu allen Dörfern und Städten stehen Kirchen mit einer außergewöhnlichen Geschichte. Sie prägen das dortige Leben, die Gemeinschaft – und die umliegende Landschaft. Wie in Asbach, mit etwa 1200 Einwohnern der zweitgrößte Ortsteil der Stadt Schmalkalden. Seit 300 Jahren steht hier eine kleine, aber feine evangelisch-lutherische Kirche. Sie thront nicht etwa auf einem Hügel, sondern hat ihren Platz im Herzen des Dorfes.

Am 17. September 1723 wurde die verputzte Fachwerkkirche, errichtet auf den Grundmauern eines Vorgängerbaus, eingeweiht. Fünf farbige kleine ovale Glasscheiben von 1624 sind erhalten geblieben. Sie stellen die Erschaffung Evas, Jakobs Traum, die Vertreibung aus dem Paradies, die Kreuzigung und Auferstehung Christi dar. Die 1747 von T. G. Fabarius aus Schmalkalden geschaffene bäuerliche Darstellung des Abendmahles an der Decke über dem Altarraum bildet den letzten Rest einer einst vorhandenen Wand- und Deckenmalerei. Die ursprünglich reiche barocke Ausstattung wurde bei der Restaurierung von 1905 teilweise entfernt. Im Originalzustand erhalten blieb der Tischaltar auf fünf steinernen Balustern von 1723. Die Basis, der Schaft und das Becken des Taufsteins, ebenfalls von 1723, bestehen aus Sandstein.

Sehr viel mehr ist über die Entstehung und Geschichte der Kirche leider nicht bekannt, sagt Olaf Schnarr. Seit zwei Jahren ist er Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Asbach, die noch einen eigenen Kirchenvorstand hat. In Sachen Geschichte vertraut der Theologe voll und ganz Schmalkaldens Museumsdirektor Kai Lehmann. Der promovierte Historiker wird am 17. April bei einem „Abend zum Schmunzeln“ bestimmt die eine oder andere Geschichte oder Anekdote auskramen.

Wo Olaf Schnarr schon bei den Planungen zum 300-jährigen Bestehen der Dorfkirche angelangt ist. Eine Festwoche, wie bei Jahrestagen oder Jubiläen üblich, soll es nicht geben. Der Kirchenvorstand hat sich dagegen entschieden, sagt der Pfarrer. „Wir wollen über einen längeren Zeitraum hinweg ganz verschiedene, attraktive Veranstaltungen anbieten.“ So können sich die Asbacher – es ist ja ihr Fest – jeden Monat auf ein oder zwei Schmankerl freuen und müssen sich nicht gestresst fühlen. Zumal es das ganze Jahr über noch andere Festivitäten gibt wie die Konfirmation am 7. Mai und die Jubelkonfirmation am 4. Juni. Dazu kommen die Kirmes, die Ladies-Night, das Pfingstfest und der Adventsmarkt.

Die Asbacher sind mit ihrer Kirche auf eine ganz besondere Art und Weise verbundne, weiß Pfarrer Schnarr. Auch er habe sich bei seinem ersten Besuch in der neuen Gemeinde sofort verliebt. „Unsere Kirche ist kein Museum“, beschreibt er das Besondere, dass dieses Gotteshaus ausstrahlt. Nämlich ein Raum der Stille zu sein, ein Raum, in dem man sich begegnet. Modern, „mediativ“ und interaktiv ist sie auch, seit Schnarrs Vorgänger Ulf Weber 2017 die Lichtblick-Kirche installierte – und den gleichnamigen Gottesdienst ins Leben rief, der in regelmäßig gefeiert wird. Bei den Vorbereitungen und der Organisation wird die evangelische Kirchengemeinde von der Landeskirchlichen Gemeinschaft Asbach unterstützt.

Folgende Veranstaltungen stehen bereits fest: Auftakt ist am Ostersonntag, 9. April, 10.30 Uhr, mit einem Familiengottesdienst; 17. April, Abend zum Schmunzeln mit Museumsdirektor Kai Lehmann; 28. April „Immer Ärger mit Luther“, ein Abend mit Pfarrer Wolfram Fromke; 27. Juni Buchlesung mit Sabine Langenbach „Dankbarkeit – aber bitte immer!“; 1. Juli Nachmittag mit Flohmarkt an der Kirche, abends Konzert mit „Dakost“ Irish Folk; 2. Juli Mundartgottesdienst; 16. September Straßenfest im Käbach, abends Konzert mit „Stimmwechsel“; 17. September Festgottesdienst zum 300-jährigen Jubiläum der Einweihung der Kirche; 22. Oktober „Adam und Eva“ mit Eva-Maria Admiral & Eric Werlin.

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