Kindergarten in Merkers Die Rammsteingans auf der „Kleinen Wiese“

Werner Kaiser

Generalstabsmäßig getimet hatte der Förderverein der Merkerser Kindertagesstätte das Herbstfest für Klein und Groß auf den einzigen kompletten Sonnentag seit Tagen – perfekt für den „Rock auf der Kleinen Wiese“.

 
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In der Merkerser Kita „Kleine Wiese“ an der gleichnamigen Straße – wo gibt es sonst noch eine so gelungene Kombination? – liefen schon seit Wochen intensive Vorbereitungen für ein richtig krachendes Fest. Da beschloss die Natur, etwas gegen die Trockenheit zu tun. Doch von den Wetterfröschen kamen Hoffnungszeichen, und zum Elternabend am Mittwoch war klar: „Wir verlassen uns drauf – am Freitag startet die Party!“ Kinder und Erzieher sind ja hier stets in allen Sparten unterwegs, Sport, Musik und Basteln, Wandern und Mittagsschlaf. Diesmal gab’s was auf die Ohren, denn das Motto lautete „Rock auf der Kleinen Wiese“. Die Terrasse hinter dem gerade komplett von Kopf bis Fuß sanierten Gebäude bietet ideale Bedingungen für ein Open-air-Festival mit Akteuren und Publikum aus allen Altersklassen.

Hilfe für den Förderverein

Bei jedem Event gibt es einen, der den Huf aufhat, das ist hier der Förderverein. Vorsitzender Steffen Jahn begrüßte die Künstler und ihre vielen Gäste im Namen der aktuell 47 Vereinsmitglieder und nutzte die Gelegenheit für ein bisschen Werbung in eigener Sache: Jeder kann täglich sehen, so seine Botschaft, wie die Mitglieder den Kindergarten und seine Arbeitsmöglichkeiten unterstützen. Aber Bedarf gibt es immer – für Neuerungen, Ersatz und Veranstaltungen. Daher hatte der Verein zum Herbstfest eine kleine Sondertombola für neue Mitglieder vorbereitet, um auch auf diesem Wege bei Gewinnern und Teilnehmern Interesse zu wecken.

Den Wünschen für einen schönen Verlauf schloss sich die stellvertretende Kita-Chefin Jenny Rösner an. „Viele Eltern haben sich in den letzten Wochen sicher gefragt: Was singt unser Kind da eigentlich – ist das nicht Rammstein?“ meinte sie und kündigte die sofortige Aufklärung an: „Es wird heute sehr laut und rockig!“ Außerdem hatten sich die jüngsten Musiker und ihre pädagogischen Helfer externen Beistand gesucht: die „Shitty Beatles“ aus Frauensee, Kim Zoe Stache, die Musikschule des Wartburgkreises und Mia Frischmann am Schlagzeug.

Viele helfende Hände

Ein großes Dankeschön ging zugleich an die zahlreichen Helfer aus den Reihen der Eltern, vom Förderverein und nicht zuletzt von den Paten der Feuerwehr. So konnten die Versorgung mit Getränken und Kuchen, Crêpes und Bratwürsten und die vielen Spielmöglichkeiten nach dem Programm wieder problemlos abgesichert werden. Geht das alles klar, geht es jetzt los? Darauf antworteten die Kinder mit ihrem Spezialgruß: abgespreizter Zeige- und Kleinfinger – die Pommesgabel! – und so konnte man auch die Original-Festivalbändchen an den kleinen Handgelenken gut sehen.

Es ging alles auf Rock, angefangen vom guten alten „Bruder Jakob“, der früher friedlicher aus dem Schlaf gefunden hatte. „Wir sind die Kinder, die Kinder – des Rock’n‘Roll“ – da blieb auch kein Auge trocken, und mit Unterstützung eines Plastikeimerschlagzeug-Quartetts ließen sich „Alle meine Entchen“ und „We will rock you“ nach Rammstein-Manier kombinieren. Rockig ging es „Einmal hin, einmal her“, und dem Reinecke (naja, im Pelz steckte in Wahrheit die Erzieherin Anna Jahn), den die Rhythmen aus dem Wald gelockt hatten, riefen die Entchen-Kids erst in Moll und dann immer stürmischer ihr „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ zu.

Damit bestritten die kleinen Geister zwar einerseits das Finale des Rock’n’Roll-Konzerts, zugleich war es ein Stichwort: Fuchs- Jagd – Spende. Der Spendenaufruf des Vereinsvorsitzenden muss dem Merkerser Jagvorsteher Johannes Fack und seinem Vorstandskollegen Emil Schindhelm schon vorab in den Ohren geklungen haben, denn sie hatten sich mit einem Scheck der Jagdgenossenschaft über 500 Euro auf den Weg zum Kinderfest gemacht. Dafür gab es von Kids und Gästen reichlich Beifall.

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