Kinder- und Jugendklinik „Charlottenhall“ Jubiläum: 125 Jahre und 125 Wünsche

red
Vor 125 Jahren wurde „Charlottenhall“ eingeweiht. Foto: Heiko Matz

Vor 125 Jahren wurde die Kinderheilstätte „Charlottenhall“ von Erbprinzessin Charlotte eingeweiht. Noch heute steht hier die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt.

 
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Das, was Charlotte, Prinzessin von Preußen, vor 125 Jahren mit der Gründung einer Stiftung für Kinder und dem Bau einer „Kinderheilstätte zu Salzungen“ in Gang gesetzt hat, besteht bis heute fort. Die Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche „Charlottenhall“ hat ihr 125-jähriges Bestehen gefeiert. Dazu gab es ein Grillfest für Patienten und Begleitpersonen sowie eine Jubiläumsfeier für alle Mitarbeiter. Als Highlight wurde an diesem Tag zudem ein Wandbild eines Baumes mit 125 Handabdrücken der Patienten und Mitarbeiter neben einer eigens dafür angefertigten Glastafel eingeweiht, welche den Spruch trägt: „Wir alle sind wie Blätter an einem Baum – keins dem anderen ähnlich, aber alle gleich wichtig.“ Zudem ließ man 125 Ballons steigen, an denen Karten mit Friedens- und persönlichen Wünschen befestigt worden waren.

Am 1. Mai 1897 wurde die Kinderheilstätte Charlottenhall von der Erbprinzessin Charlotte von Preußen eingeweiht. Von Mai bis September gab es vier Durchgänge für Kinder, die zur Kur nach Bad Salzungen kamen. Behandelt wurden klassische Atemwegserkrankungen mit Solebädern und Inhalationen.

Im Verlauf der nun 125-jährigen Tätigkeit im Sinne der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat sich Charlottenhall zu einer modernen Kinder- und Jugendrehabilitationsklinik gewandelt mit einem breiten Spektrum an Therapiemöglichkeiten.

Für die Indikationsschwerpunkte Psychosomatik und Orthopädie werden beispielsweise die Multifamilientherapie, die Schroth-Therapie, Rückenschule, medizinisches Gerätetraining, Kreativ- und Tanztherapie, Ergotherapie, Psychomotorik und Entspannungsverfahren angeboten. Zudem bilden psychiatrische und psychotherapeutische Gespräche einen festen Bestandteil im Klinikalltag.

Aus der Geschichte:

1897: Einweihung Kinderheilstätte „Charlottenhall“ am 1. Mai

1912: 478 Kinder werden medizinisch versorgt

1914: Erster Weltkrieg – Kinderheilstätte wird im August geschlossen und als Lazarett genutzt

1917: Auflösung des Lazaretts

1934: ganzjähriger Betrieb läuft wieder

1936: 1420 Kinder gepflegt und ärztlich behandelt

1939: Namensänderung in „Kindersolbad Charlottenhall“ und Räumung der Heilstätte im August für sechs Wochen

1945: US-Army nimmt Quartier

1948: Sozialversicherung übernimmt die Heilstätte

1953: Übernahme in Volkseigentum

1955: Auflösung der Stiftung

1956: Volkssolbad Bad Salzungen übernimmt die Heilstätte, dann FDGB, später der Rat des Bezirkes

1979: Rekonstruktion des Hauses

1982 Solebewegungsbecken

1994: KTE AG übernimmt die Kinderheilstätte „Charlottenhall“

1998: Inbetriebnahme des Neubaus

2004: Insolvenz KTE AG

2007: „Viktoriastift“ Bad Kreuznach übernimmt Klinik

2009: Renovierung Dach und Fassade des Altbaus

2013 Modernisierung Physiotherapie

2014 Umbau Inhalation

2015 Speisesaalerweiterung

2016: Klinik wird eigenständig geführt

2019: Neubau Turnhalle

Das Haus verfügt heute über 165 Betten.

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