Doch hier ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen, jetzt ging es ja zunächst einmal um eine Vorstudie, wie gesagt. Die betrifft in ihrer Gesamtheit die denkmalgeschützten 16 Kilometer der Dampfeisenbahn Fränkische Schweiz (DFS) von Ebermannstadt bis Behringersmühle. Breites Interesse und breite Zustimmung beim Termin in Ebermannstadt. Etwa von Geschäftsführer Axel Hennighausen vom möglichen Betreiber Agilis wie auch vom per Video zugeschalteten Martin Cichon, Leiter des Instituts für Schienenfahrzeugtechnik an der TH Nürnberg. Aus technischer Sicht sei das Vorhaben nicht das große Problem, war man sich einig. Kurze Taktzeiten bis 23 Uhr, mehr Sitzplätze – all das sei bei einem Leuchtturmprojekt umsetzbar.
Bleibt das eigentliche Problem – die Fahrzeuge zu automatisieren. Mit der digitalen Steuerung und Objekterkennung der Triebfahrzeuge, auch an Bahnübergängen, lasse sich ein kostengünstiger und sicherer Betrieb ermöglichen, sagte Andreas Vogler in Ebermannstadt.
Ach ja: Ein autonomer Busverkehr sei eine durchaus denkbare Ergänzung.
Johannes Füngers, Vorsitzender der Dampfbahn Fränkische Schweiz (DFS) outete sich bei dem Treffen als Anhänger des autonomen Fahrens und plädierte für die Teststrecke. Es sei „großartig, wenn da endlich was auf die Schiene kommt“, kommentierte Susanne Bauer, Bezirkssprecherin der Grünen in Oberfranken, das Geschehen.
Dieter Hoch aus Pottenstein, der 2018 die Ökomodellregion Fränkische Schweiz mit ins Leben rief, ergänzte, der Anspruch von gleichen Lebensbedingungen müsse auch für die Tourismusorte Pottenstein und Waischenfeld gelten – dazu wäre die Elektrifizierung der Bahnstrecke Nürnberg-Hof ein „richtiger Wurf“ für den Fremdenverkehr in der Fränkischen Schweiz.
Einig war man sich, dass noch einige Hürden zu meistern sind, dass da auch einige Millionen locker zu machen sind. Jetzt ist die Politik gefragt und buchstäblich am Zug.