Ab Anfang April sollen die niedergelassenen Ärzte in Deutschland flächendeckend mit Corona-Impfungen beginnen. Darauf hatten sich die Fachminister von Bund und Ländern am Montag in der Gesundheitsministerkonferenz geeinigt. Gassen kritisierte, dass in den Überlegungen von Kanzlerin und weiten Teilen der Regierung überwiegend der öffentliche Gesundheitsdienst und die Impfzentren eine tragende Rolle spielten, nicht aber die Praxen. Mit fünf Millionen verimpften Dosen pro Woche in den Praxen und etwa 1,5 Millionen Impfungen in den Zentren sei «ein deutlich früherer Termin als der 21. September» erreichbar. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte davon gesprochen, allen erwachsenen Bürger bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot machen zu wollen.
Gassen beklagte, die «deutsche Neigung, den Bürokratie-Oscar gewinnen zu wollen», bremse die Impfkampagne. «Wir sollten nicht alles bis ins Kleinste regeln wollen», sagte er. Um schnell so viele Bürger wie möglich zu impfen, müsse außerdem die strenge Priorisierung der Ständigen Impfkommission (Stiko) schrittweise zurückgezogen werden.