Karneval Beim HCV ist Sommernachtsball

Kurt Lautensack

Mit einem amüsanten und trefflichen Programm startete der Heldburger Carnevalsverein am vergangenen Samstag in die Karnevals-Hauptsaison des Jahres.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Hurra, hurra, der Karneval ist wieder da!“ So heißt nach der langen Corona-Pause das Motto der Heldburger Karnevalisten, wobei frei nach der Pumuckl-Melodie ebenso gut klingen würde: „Hurra, hurra, die Spisser, die sind wieder da!“ Denn mit seiner großen Gemeindeklingel läutete HCV-Präsident Matthias „Manni“ Manikowsky nach seiner Begrüßung ein dreieinhalbstündiges Nonstop-Programm ein, das sich hören und sehen lassen konnte. In seiner Begrüßung brachte er zunächst seine Freude über einen vollen Stadtsaal (ehemals Piko) zum Ausdruck. Und: „In Heldburg begrüßt man auch den Bürgermeister (Christopher Other) und schmeißt ihn nicht raus“, fügte Manni freudig hinzu und sorgte sogleich für aufkommende Stimmung.

Schließlich war es dem Prinzenpaar Prinzessin Daniela I. und Prinz Daniel I. vorbehalten, begleitet von Tanzmariechen Lara Nachreimer, sich mit einer kleinen Rede an das närrische Volk zu wenden. Der humorigen Rede setzte der „Närrische Spisser“ Thomas Westphal noch einen drauf, indem er sich und so manches Geschehen „auf den Arm“ nahm. Was passiert, wenn „die Frá schreit unt’n aus’m Keller“ oder wenn sie ihn „unter die Dusche schickt“, erfuhr das Publikum postwendend. Dem setzte später der „singende Metzgermeister“ Markus Brehm (mit Sohn Pedro), der beinahe kein Metzger sondern Stuart geworden wäre, mit seinen Einlagen noch einen drauf. Dazu gab’s das „Bäcker-Metzger-Lied (ein Bett im Kornfeld) und das „neue Bratwurstlied“ (Tür an Tür mit Alice).

Showtanz lässt Funken überspringen

Zwischendurch hieß es, genug der humorvollen Worte, jetzt kommt etwas fürs Auge. Da war zunächst die Funkengarde, die mit ihrem Showtanz den Funken auf das Publikum überspringen ließ. Die dazu passenden Kostüme wurden von der Metzgerei Brehm gesponsert. Einstudiert wurde der Tanz von Christine Schromik und Melanie Limpert. Temperamentvoll über die Bühne wirbelte später die Elferratsgarde. Ein flottes Volksliederpotpourri, von „Hoch auf dem gelben Wagen“ bis „Horch, was kommt von draußen rein“, setzten sie temporeich um.

Trainiert werden sie seit vielen Jahren von Annemarie und Juliane Krug aus Gellershausen. Dass die Mädels der Balletts ein Beispiel dafür sind, wie der HCV das Unterland vereint, zeigen die etwa acht Orte, aus denen sie kommen, nämlich von Ummerstadt bis Westhausen und von Rieth bis Völkershausen. Komplettiert wurden die Ballettauftritte durch das Männerballett um Frank Kieslich, das stets das Publikum begeistert. Überhaupt ging das Publikum und die Band „Ohne Filter“ bei allen Auftritten voll mit, was das Stimmungsbarometer ordentlich ausschlagen ließ.

Kleine Umziehpausen nutzte der Präsident zur Ordensverleihung und um Danke zu sagen. So wurde Elferratsmitglied Heinz Heybach für sein 30-jähriges Mitwirken geehrt, dem Versorgungsteam um Familie Zachrich aus Lengfeld gedankt und namentlich allen, die im vorigen Jahr Online mitgewirkt haben und in den zwei zurückliegenden Jahren das Rückgrat des HCV waren. Ebenso wurde Birgit Chilian, die leider krank war, für ihre Verdienste um das Männerballett geehrt.

Bekanntlich musste der geplante „MDR-Sommernachtsball“ im vorigen Jahr ausfallen und wird nun im Juni nachgeholt. Einen Vorgeschmack darauf gab es mit dem „Sommernachtsball“ der Elferratsfrauen mit Showmasterin Kerstin Dömming. Dabei gab es allerdings noch einige Hürden zu nehmen auf der Suche nach einem geeigneten Moderator oder einer geeigneten Moderatorin und einer Band. Gegen diese Show war Silbereisens Parallelprogramm „Großer Schlagerabschied“ in der ARD nichts. Auf der Karnevalsbühne traf sich alles, das Namen hatte, von Abba oder den Backstreet Boys über Kerstin Ott, die immer noch lacht bis zu Nina Hagen, die ihren Michael ausschimpft, weil er wieder mal den Farbfilm vergessen hatte. Sie machten deutlich, dass Karat vor Maffay über die sieben Brücken ging und ließen mehrfach ein Hooooho des Publikums erschallen – zum Puhdys-Song „Hey, wir woll’n die Eisbären seh’n“.

Diesem Highlight ebenbürtig waren die „Leitenhäuser Männer“, die dem Vier-Sterne-Imbiss auf der Veste einen fünften Stern hinzufügten, wobei ihr Auftritt einer kleinen, hintergründigen Theateraufführung glich. Sie hielten es dabei mehr mit der Tierwelt, denn da war der Drei-Nasen-Frosch aus „Holzmausen“, der von Kopf bis zur Hand grün war, aber nicht verwandt mit Habeck und Baerbock. Zu ihnen gesellte sich der Grashüpfer, während sich die Made kriechend vorwärts bemühte. Außerdem waren da noch Biene Maya mit ihrem Willi, die fiebernd auf ihren Nachwuchs warteten. Und? Lust auf mehr und was es damit alles so auf sich hat? In zwei Wochen gibt es den Nachschlag und einen Tag später (Sonntag) den Seniorenfasching, natürlich mit dem „Spisserlied“.

Bilder