Eine dicke Überraschung
Die letzte halbe Stunde gehört wie immer dem Überraschungsgast, von dem bis zum Auftritt nur drei Personen wissen. Der Name Reiner Calmund ist von Fredi Breunig kaum ausgesprochen, brandet Beifall auf. Selbst weniger Fußballbegeisterten ist Reiner „Calli“ Calmund bestens bekannt als Manager von Bayer 04 Leverkusen, wo er von 1976 an 28 Jahre tätig und die Persönlichkeit im deutschen Fußball war. Und Fredi Breunig ahnte es schon vorher: Wenn Reiner Calmund kommt, dann gehört ihm die Show. Da braucht es nur kurze Anstöße und der Fußballexperte, Kolumnist und Buchautor mit seinem unverkennbaren, rheinischen Dialekt erzählt aus seinem Leben, was natürlich nur in Ansätzen möglich ist.
In Köln-Brühl geboren, begann der gelernte Außenhandelskaufmann mit abgeschlossenem Studium der Betriebswirtschaft seine Managerkarriere. Zunächst als Trainer 1967 in Frechen, nachdem er verletzungsbedingt die Fußballschuhe an den Nagel hängen musste. Wie er selbst sagt, machte er später „die graue Maus Bayer Leverkusen“ zu einem international renommierten Fußballklub. Er erinnert an spektakuläre Spielerverpflichtungen, unter anderem Rudi Völler, Bernd Schuster oder Michael Ballack und andere aus dem Osten Deutschlands sowie die Brasilianer Jorginho, Paulo Sergio, Emerson oder Zé Roberto. Unvergessen auch, dass Reiner Calmund von der Uefa den „Fair Play Award“ zugesprochen bekam, unter anderem für das faire Verhalten der Spieler und Verantwortlichen von Bayer Leverkusen nach der Niederlage im Finale um die Uefa Champions League gegen Real Madrid. Sehr am Herzen liegen dem einst Schwergewichtigen von 180 Kilo Kinder in Not. So unterstützt er die karitative Stiftung „Tapfere Kinder“ und den Verein „Mutige Kinder“, für die er Geld einsammelt, um Projekte in Thailand und Deutschland mitzufinanzieren. So verrinnt die Zeit wie im Flug und viele Besucher dürften in ihrem Handy ein Erinnerungsfoto mit Reiner Calmund haben.
Auch beim diesjährigen kabarettistischen Frühschoppen hätte man den Eindruck gewinnen können, dass mindestens die Hälfte der Besucher früher Schulkameraden waren. Da spürt man eine Wiedersehensfreude, als hätte man sich viele Jahre nicht gesehen, obwohl man sich erst bei der jüngsten Mundartrallye, bei der letzten Karnevalssitzung, längstens aber vor einem Jahr bei gleicher Veranstaltung im Milzer Kulturhaus begrüßt hatte. Das spricht für die Qualität dieses Frühschoppens, für Fredi Breunig als Kabarettist und Moderator und für die Frauen und Männer des Milzer Carnevalsvereins als Gastgeber. Das honorieren auch die Gäste, die voll des Lobes sind für die Organisation und den Service, wie beispielsweise Besucherin Karin Seifert aus Milz, die vor allem die Frauen für ihre flotte Bedienung hervorhebt – die Männer, deren Einsatz dem sicher nicht nachsteht, werden es sicher verkraften. Ebenso der MCV-Sitzungspräsident Andreas Peter, dem es zusammen mit Fredi Breunig immer wieder gelingt, mit hochkarätigen Stargästen immer wieder eine echte Überraschung zu organisieren.