Junger Mann wagt beruflichen Neustart Ins Judenbacher „Forsthaus“ zieht wieder Leben ein

Von Moritz Bauer
Steve Hopf vor dem „Forsthaus“, das er demnächst wieder eröffnen möchte. Foto: Bauer

Eine Gaststätte gehört ins Dorf. Das sieht auch Steve Hopf so und hat in den letzten Wochen und Monaten die leer stehenden Räumlichkeiten in der Nähe des Kultursaals 100 auf Vordermann gebracht. Ab 1. Mai möchte er hier seine Gäste mit traditionellen Gerichten verwöhnen.

 
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Judenbach - Der 1. Mai wird für die Judenbacher diesmal ein ganz besonderer Feiertag werden. Corona hin, Corona her: Der Termin für die Neueröffnung der Gaststätte „Forsthaus“ steht und Gastwirt Steve Hopf freut sich auf seinen beruflichen Neustart im Bergdorf.

Knapp vier Jahre lang standen die Räumlichkeiten der Gastwirtschaft im Judenbacher Forsthaus, gleich neben dem Kultursaal „100“ in der Ortsmitte, leer. Für private Feierlichkeiten fand die Gemeinde Föritztal ab und zu einmal einen Mieter, der Gaststube samt Küche, Bar und Wintergarten für einen Abend oder ein Wochenende nutzen wollte. Doch durch die coronabedingte Veranstaltungsflaute verstaubten die Stühle und Tische im letzten Jahr zunehmend und die Hoffnung vieler Judenbacher, dass sich doch zeitnah wieder ein Pächter für die Gastwirtschaft finden könnte, schwand immer mehr.

Unverhofft kommt Hopf

Mitten im Lockdown eine Gaststätten-Neueröffnung planen? Das mag für einige zwar ungewöhnlich klingen, nicht aber für den gelernten Bäcker Steve Hopf, der gebürtig aus Schalkau stammt und nun in Oberlind wohnt. Seine zügige Entscheidung zugunsten des Judenbacher Forsthauses beschreibt er indes als relativ unkompliziert: „Durch einen Bekannten bin ich auf die Location hier oben aufmerksam geworden, das hat gleich mein Interesse geweckt. Ich war wirklich verwundert, dass eine so gut ausgestattete Gastwirtschaft einfach ungenutzt leer steht. Ich habe mir das dann in Ruhe vor Ort im Herbst letzten Jahres angeschaut und da fiel relativ schnell mein Entschluss, das Forsthaus zu übernehmen“. Zunächst war Anfang Dezember als Eröffnungstermin angepeilt, aufgrund des verlängerten Lockdowns aber verschob Hopf seinen Gastronomie-Neustart auf Mai. Die letzten Wochen nutzt der junge Mann zum Renovieren der Räumlichkeiten.

Gaststätte drei Tage geöffnet

Das kulinarische Konzept von Steve Hopf für Judenbach: Seine Gäste mit frischer, thüringisch-fränkischer Küche überzeugen. Ständig wechselnde Gerichte auf der Wochenkarte sollen im Forsthaus für Abwechslung sorgen: „Gutes und vor allem frisches Essen ist Trumpf. Bei mir wird es sowohl traditionelle, gutbürgerlich-deutsche Gerichte als auch mediterrane Speisen geben“. Trumpf ist für Hopf außerdem die unmittelbare Umgebung seines zukünftigen Arbeitsortes, denn er könnte auch von Veranstaltungen im anliegenden Kultursaal oder auf der Freilichtbühne profitieren.

Ab 1. Mai wird die Judenbacher Gaststätte jeweils Freitag und Samstag von 18 Uhr bis 22 Uhr und am Sonntag von 10 Uhr bis 14 Uhr geöffnet sein. Für private Feierlichkeiten wie zum Beispiel Geburtstage, Hochzeiten oder Schuleinführungen öffnet Hopf natürlich auch unter der Woche seine Pforten. Reservierungen hierfür werden bereits entgegengenommen.

Nicht zuletzt bleibt bei einer geplanten Neueröffnung im Bereich Gastronomie natürlich immer noch das Fragezeichen Corona – Wann können Gaststätten überhaupt wieder aufmachen? Für Steve Hopf steht fest, dass der Eröffnungstermin der 1. Mai bleiben wird, selbst wenn er im schlechtesten Fall keine Gäste vor Ort begrüßen kann. In diesem Fall können Speisen aber bestellt und abgeholt werden. Eine Gaststätte erfüllt bekanntlich vor allem im ländlichen Raum eine enorm wichtige gesellschaftliche und soziale Funktion. Während in vielen kleinen Dörfern Traditionsgaststätten nach und nach ihre Türen für immer zuschließen, ist diese positive Nachricht für die Bewohner der Altgemeinde Judenbach endlich einmal Balsam für das geschundene gesellschaftliche Leben, welches durch Corona seit einem Jahr nahezu auf null gefahren wurde. Nicht nur Einheimische, sondern auch Auswärtige sollen mit dem neuen Werbebanner an der Alten Handelsstraße im Bergdorf in die neu hergerichtete Gaststätte gelockt werden.

In Sachen Personal ist der Gastwirt schon teilweise fündig geworden. Für sein Team sucht er derzeit allerdings noch Verstärkung in Form von Service-Kräften und Küchenhilfen. Nicht nur Hopf, sondern auch viele Einheimische werden der Neueröffnung wohl freudig entgegenfiebern, auch wenn die Corona-Beschränkungen allen Zukunftsvorhaben derzeit zumindest ein kleines Fragezeichen anhaften.

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