Party, Hoffest, Westkaffee

Scheunen, Häuser und die Silber-Combo

Doch die Oberkätzer wollen ihre Gäste nicht nur „bespielen" lassen, sie ziehen auch selbst alle Register und holen aus Häusern, Scheunen und Backöfen, was da alles an Historischem schlummert beziehungsweise frisch gebacken rauskommt.

Ein „allerletztes Konzert“ ist ebenfalls angekündigt: das der legendären „Silbercombo“ aus den 1960er Jahren. Mit Liedern und Anekdoten verabschieden sich die Musiker nach über 60 Jahren endgültig von der Bühne, auf der sie in Bands der Region spielten. „Also, die will ich unbedingt erleben“, sagt Volker Scheidler jüngst in der Bürgerversammlung. „Wie kriegen wir das überhaupt hin, dass wir als Oberkätzer, die überall eingebunden sind, was vom Programm miterleben?“, sorgen er und einige andere Helfer sich. Doch Frank Pichl ist zuversichtlich: „Bei den Hoffesten kann man es sich bestimmt so einteilen, dass man auch immer mal unterwegs sein kann.“ Sprich: Es sollten sich genügend Leute bereit halten. Bei 240 Einwohnern aber nicht ganz einfach.

Am Samstag, 8. Juni, gibt es zunächst zum Aufwärmen im Katzbachhaus um 19.30 Uhr einen Vortrag „Oberkatz in Bild und Ton“. Die Hoffeste sind am Sonntag, 9. Juni, das Bestimmende des ersten „richtigen“ Jahrfeier-Tages. Um 10 Uhr hält Landesbischof Friedrich Kramer in der Kirche einen besonderen Gottesdienst, danach wird ausgiebig in den Höfen gefeiert. Überall mit Musik: etwa den „Kaltennordheimer Spatzen“, „De Nedertshüser NTK“ oder den Jagdhornbläsern der Kreisjägerschaft.

„Im Katzbachhaus, in der Kirche und in den Höfen kann man historische Ausstellungsstücke, die größte original Rhöner Trachtenpuppensammlung, jagdliches Brauchtum und Handwerk bestaunen. Geboten werden Spiele für Kinder und Erwachsene sowie alte und neue Technik der Feuerwehr. Das Atelier der Künstlerin Claudia-Katrin Leyh ist geöffnet und zeigt unter anderem Plastiken“, heißt es im Programm. Und was wäre Oberkatz ohne Gaumenschmaus? Zwiebel- und Streuselkuchen aus dem Dorfbackofen locken, aber auch frische Wurst wie früher aus der Hausschlachtung. Wild und Gerichte aus der „guten alten Zeit“ werden ebenfalls angeboten – man kann eben „futtern wie bei Muttern“. Einen Besuch von „Herdschusters guter Stube im Önnerdurf“ direkt an der Katza sollte man sich auch nicht entgehen lassen – wegen dem „Westkaffee“ mit Selbstgebackenem.

Fußball – und Musik für jedes Alter

Dass zur Jahrfeier just Fußball-EM-Eröffnung ist, haben die Oberkätzer auch eingeplant: Am Freitag, 14. Juni, wird nach der Orgelmusik in der Kirche ab 21 Uhr das Fußball-EM-Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland im Festzelt gezeigt. BrunniBeatz, Stargast „HouseKaspeR“ und weitere DJ sorgen dann für eine lange Disconacht der Extraklasse. Musik ohne Ende: Am Samstag, 15. Juni, folgen die „Dorfrocker“. Unter dem Motto „Ich bin ein Dorfkind und darauf bin ich stolz!“ spielen die Brüder aus Unterfranken Party-Rock. „Also um 12 können wir da nicht schon aufhören“, meint Frank Pichl. Und so hat er organisiert, dass ab Mitternacht „Die Original Rhöner Urtypen“ aus Nurde die Bühne bis 3 Uhr übernehmen .

Am Sonntag, 16. Juni, wird ein Radiogottesdienst aus Oberkatz übertragen, und dann gibt die Stimmungsband „Die Himmeltaler“ im Festzelt Gas. Dazu wird das vielleicht längste Kuchenbuffet der Rhön aufgetafelt. Für die Kinder ist dieser Nachmittag auch was, mit Strohhüpfburg, Schminken und mehr. Und: „Wir freuen uns, dass das Seniorentreffen des DRK-Kreisverbandes Meiningen in Oberkatz stattfindet.“ Die Mitglieder aller DRK-Seniorenclubs sollen an diesem Tag begrüßt und gut bewirtet werden.

Bis das Fest sich dem Ende zuneigt, steht dem Jubiläumsdorf noch jede Menge Arbeit bevor. Unter anderem ist allein die Festschrift, die Ilse Reder und Frank Pichl seit Herbst zusammengestellt haben, eine „Schweinearbeit“, wie dieser sagt. Wer den Oberkätzern die Planung ihres Festes und den Erfolg ein bisschen leichter machen will, der kauft jetzt schon seine Karten.

Alles dazu ist zu finden unter

www.Oberkatz.info