Ein besonderes Anliegen ist Spantig die Ausbildung von neuen Imkern in der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Tonna. Damit soll die Resozialisierung der Gefangenen unterstützt werden, würdigte der Ilmenauer Beigeordnete Eckhard Bauerschmidt in seiner Laudatio.
In seiner Dankesrede sagte Christian Spantig, dass er pro Jahr weit über 100 Hobbyimker ausbildet. Auch auf sein Projekt in der JVA kam er noch einmal zu sprechen. Es sei für ihn tatsächlich das interessanteste Projekt, das er betreut. „Das mache ich jetzt seit drei Jahren. In dieser Zeit habe ich 30 Gefangene zu Hobbyimkern ausgebildet“, erklärte Spantig. Ein vierter Kurs sei aktuell in Vorbereitung.
Für ein Vierteljahr gibt es jede Woche vier Schulstunden Theorie, meist zwischen Januar und Februar. Daran schließen die praktischen Schulungen von April bis September an. Angefangen hatte alles mit einem Lehrbienenstand mit zwei Bienenvölkern. Mittlerweile sind es schon fünf Völker. „Mittlerweile haben wir dort eine sehr gute Ausrüstung“, sagte Spantig, machte aber auch deutlich, dass der Weg dorthin ein langer war. „Denken Sie bitte nicht, dass die Idee aus dem Justizministerium kam. Ich habe über ein Jahr gebraucht, um das Justizministerium vom Projekt zu überzeugen“, sagte Spantig.
Wolfram Dette
Wolfram Dette, in Weimar geboren, war von 1997 bis 2015 Oberbürgermeister von Ilmenaus Partnerstadt Wetzlar. In seiner Zeit als Stadtchef habe er, so Ilmenaus Beigeordneter Eckhard Bauerschmidt, das Engagement für die Entwicklung einer Städtepartnerschaft zu Ilmenau fortgesetzt und dieser Entwicklung neue Impulse verliehen. „Es war wichtig, die Anfang der 1990er Jahre durch Wetzlar an Ilmenau gegebene Hilfe und Unterstützung beim Aufbau einer modernen Verwaltung in eine kollegiale und kameradschaftliche Zusammenarbeit umzuwandeln“, so Bauerschmidt. Aus Lernenden seien tatsächlich zunehmend Partner geworden. „Und diese Partnerschaft wird seit nunmehr über 30 Jahren zwischen Ilmenau und Wetzlar gelebt“, sagte der Beigeordnete.
Zwar habe die Kernstadt Ilmenau vier Partnerstädte, Blue Ash in den USA, Tigru Mures in Rumänien, Homburg im Saarland oder Wetzlar in Hessen, die Partnerschaften mit den beiden deutschen Städten hätten an der guten Entwicklung Ilmenaus aber einen etwas höheren Anteil.„Weil es nicht nur darum ging und geht, über Ländergrenzen hinweg dauerhafte Freundschaften aufzubauen und möglichst viele Menschen darin einzubeziehen, sondern es ging und geht auch darum, die deutsche Einheit voranzubringen“, so Bauerschmidt.
Den verantwortlichen Kommunalpolitikern wie den ehemaligen Oberbürgermeistern Walter Froneberg und Wolfram Dette oder dem aktuellen Amtsinhaber Manfred Wagner sei es mit zu verdanken, dass Ilmenau so gut vorangekommen ist.
„Wolfram Dette ist in seiner Heimatstadt eine hoch geachtete und geschätzte Persönlichkeit. Eine solche Persönlichkeit als Freund und Förderer an seiner Seite zu haben, macht uns Ilmenauerinnen und Ilmenauer stolz“, so Bauerschmidt.
Reiner Ulmcke
Reiner Ulmcke, geboren in Saarlouis, war von 1977 bis 2002 Oberbürgermeister von Ilmenaus Partnerstadt Homburg. „Reiner Ulmcke ist vieles, für das er geehrt werden könnte. Die Stadt Ilmenau ehrt ihn als einen Pionier deutsch-deutscher Städtepartnerschaften. Aber vor allem für seine Verdienste bei der Entwicklung von Ilmenau“, sagte der Ilmenauer Beigeordnete Eckhard Bauerschmidt.
Die Städtepartnerschaft zwischen Homburg und Ilmenau datiert bereits aus DDR- und Alt-BRD-Zeiten. Im Mai 1989 hat die Ilmenauer Stadtverordnetenversammlung den entsprechenden Beschluss gefasst. Im September darauf der Stadtrat der Stadt Homburg.
„Ohne Reiner Ulmcke hätte es den Startschuss für diese Partnerschaft möglicherweise noch gegeben. Aber die erfolgreiche Entwicklung, in über 30 Jahren immer wieder Impulse gebend, ist nur schwer ohne ihn vorstellbar“, so Bauerschmidt.
„Seit 2002 ist Reiner Ulmcke nun im Ruhestand, oder auf ihn bezogen, besser: im Unruhestand. Menschen wie er, die 25 Jahre erfolgreich Oberbürgermeister einer Stadt wie Homburg sind, sind schon aus einem besonderen Holz geschnitzt.“
Persönlich war Ulmcke am Mittwoch aber nicht in Ilmenau anwesend. Der 84-Jährige hatte sich entschuldigen lassen.
Zehn Ehrenstadträte
Im Rahmen des Ilmenauer Jahresempfangs im Parkcafé wurden am Mittwochabend auch zehn langjährige Stadträte zu Ehrenstadträten ernannt. Voraussetzung dafür ist, dass sie ihr Amt über einen Zeitraum von mindestens drei Wahlperioden, also 15 Jahre, ausgeübt haben und bereits aus dem Stadtrat ausgeschieden sind.
Die Besonderheit bei der Ehrung war, dass auch Kommunalpolitiker ausgezeichnet wurden, die zunächst in den Gremien der 2018 neu hinzugekommenen Ilmenauer Ortsteile engagiert waren.
Geehrt wurden von Bürgermeisterin Beate Misch am Mittwoch Ingeborg Giewald (Linke, Stadträtin in Ilmenau von 2004 bis 2019), Sonja Große (Linke, Stadträtin in Ilmenau von 1994 bis 2019, zum Ehrenabend nicht anwesend), Bastian Hoffmann (Freie Wähler, Stadt- und Gemeinderat von 1999 bis 2019, zunächst im Gemeinderat Möhrenbach, dann im Stadtrat von Gehren und schließlich von Ilmenau), Martin Jäcklein (CDU, Stadtrat in Ilmenau von 1990 bis 2019), Dieter Kuchorz (CDU, Stadt- und Gemeinderat von 1999 bis 2019, zunächst im Gemeinderat der Wolfsberggemeinde, später in Ilmenau), Klaus Leuner (Linke, Stadtrat in Ilmenau von 1999 bis 2019), Hannelore Nastoll (Bürgerbündnis, Stadträtin in Ilmenau von 1990 bis 2019 mit Unterbrechung), Karin Roßmann (SPD, Stadträtin in Ilmenau von 1999 bis 2019, zum Ehrenabend nicht anwesend), Claudia Nippe (CDU, Stadträtin von 1999 bis 2019, zunächst in Gehren, dann in Ilmenau) sowie Susanne Schaffrath (Stadt- und Gemeinderätin von 1999 bis 2019, zunächst im Gemeinderat der Wolfsberggemeinde, später in Ilmenau). dss