Behörden raten von Ausflügen ab
Der Zugang zu dem Gebiet war vorübergehend gesperrt worden, wurde inzwischen aber wieder freigegeben. Die isländische Katastrophenschutzbehörde riet jedoch mehrstündigen Wanderungen über die nächstgelegene Straße ab. Solche Ausflüge sei nur für jene empfehlenswert, die es gewohnt seien, sich unter schwierigen Bedingungen im Freien zu bewegen, warnte die Behörde.
Der Fagradalsfjall war in der Nacht zum Samstag infolge mehrerer Erdbeben ausgebrochen. Der Lavastrom ergoss sich aus einem etwa 500 bis 700 Meter langen Bodenriss in Geldingadalur in der Nähe des Berges Fagradalsfjall, wie auf Video-Aufnahmen der Küstenwache zu sehen war.
Erster Ausbruch seit 900 Jahren
Das betroffene Vulkansystem Krýsuvík war nach Behördenangaben in den vergangenen 900 Jahren inaktiv. Die Region steht jedoch seit einigen Wochen unter verstärkter Beobachtung, nachdem am 24. Februar ein Erdbeben der Stärke 5,7 in der Nähe des Berges Keilir registriert worden war. In der Folge kam es zu einer ganzen Serie kleinerer Erschütterungen. Insgesamt wurden mehr als 50.000 Erdbeben gemessen, die höchste Zahl seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen 1991.
Island hat 32 aktive Vulkansysteme, im Schnitt ereignet sich alle fünf Jahre ein Ausbruch. Im April 2010 hatte die Eruption des kleineren Vulkans Eyjafjallajökull einen Monat lang den Flugverkehr in Europa lahmgelegt. Mehr als 100.000 Flüge wurden damals gestrichen, gut zehn Millionen Reisende saßen zum Teil tagelang auf Flughäfen fest.