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900 gebietsfremde Arten in Deutschland
Für die Studie nutzte das Team Fälle, die in der Literatur dokumentiert wurden, und erstellte daraus eine Datenbank. In Gewässern verursachten demnach wirbellose Tiere mit 62 Prozent den größten Anteil der ermittelten Kosten. Wirbeltiere waren für 28 Prozent verantwortlich, Pflanzen für sechs Prozent. Die größten Kosten wurden in Nordamerika (48 Prozent) und Asien (13 Prozent) gemeldet.
Nach Angaben des Bundesamts für Naturschutz haben sich in Deutschland in den v
ergangenen 500 Jahren rund 900 gebietsfremde Tier- und Pflanzenarten in der Natur dauerhaft etabliert und ausgebreitet. Dazu kommen rund 1640 gebietsfremde Pflanzen-, 38 Pilz- und 460 Tierarten, die bislang nur vereinzelt nachgewiesen wurden.
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Invasionsbiologie
Das Einrücken von sogenannten Neobiota in ein artfremdes Territorium hat etwas von einer feindlichen Übernahme. Neobiota sind Arten, die es sich ohne Einfluss des Menschen in einem Gebiet etablieren, in denen sie ursprünglich nicht heimisch sind. Invadierende Pflanzen heißen Neophyten, Tiere Neozoen. Zu den erfolgreichsten Neozoen gehört die Wanderratte (rattus norvegicus).
Der britische Zoologe Charles Sutherland Elton (1900-1991) war der erste, der 1958 von einer Invasionsbiologie sprach.
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Invasive Spezis: Kaninchen
Wenn invasive Spezies von sich aus vordringen, handelt es sich um einen natürlichen Prozess, den Mutter Natur schon irgendwie regelt. Zum Problem werden Bioinvasionen erst dann, wenn der Mensch seine Finger im Spiel hat. Seine Versuche Schöpfer zu spielen enden meist im Öko-Desaster.
Ein Beispiel: Seit der Entdeckung Australiens durch Europäer wurden 2500 Arten eingeführt. 1788 kam das Kaninchen nach Down Under. Die 24 süßen Nager vermehrten sich angesichts fehlender Fressfeinde so fleißig, dass ihr Bestand heute auf mehr als 300 Millionen Tiere geschätzt wird. Heimischen Arten fressen die Langohren die Haare vom Kopf und lassen den Boden durch ihre unterirdischen Bauten erodieren.