Interview: Merle Fräbel „Endlich ein Leibchen mit meinem Namen“

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Der enge Kontakt bleibt: Merle Fräbel und ihr bisheriger Trainer Karsten Albert. Foto: Gerhard König/Gerhard König

Achtung, Rennrodel-Fans: Mit der neuen Saison wird eine weitere Thüringerin den Weltcup aufmischen. Ihr Name: Merle Fräbel.

 
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Merle Fräbel vom Rodelteam Suhl ist von Bundestrainer Norbert Loch in die deutsche Rennrodel-Nationalmannschaft für die Anfang Dezember beginnende neue Saison nominiert worden. Wir sprachen mit der 19-Jährigen über diesen Erfolg, wer ihr als Erstes dazu gratuliert hat und mit welchen Erwartungen sie diese Herausforderung, nun im Konzert der Großen mitzumischen angehen möchte.

Merle Fräbel, herzlichen Glückwunsch. Von nun an gehören Sie zur deutschen Weltcup-Mannschaft. Wem haben Sie zuerst davon erzählt?

Das war tatsächlich mein Papa. Er kam nach dem letzten Qualifikationsrennen gleich auf mich zu. Mein Bruder war auch mit an der Bahn, beide haben mir gratuliert.

Haben Sie sich vor dem Qualirennen noch Tipps von Ihrem bisherigen Trainer Karsten Albert geholt?

Ich schließe mich vor den Rennen immer nochmal mit Karsten kurz. Wir sprechen dann zum Beispiel darüber, welche Schiene ich fahre. Da ich jetzt aber komplett in der Trainingsgruppe von Oberhofs Stützpunkttrainer Jan Eichhorn und Mechaniker Robert Eschrich bin, wende ich mich natürlich hauptsächlich an sie. Der Kontakt zum Karsten wird aber nicht abreißen, ich sage ihm immer, mit welchem Material ich fahren möchte.

In der vergangenen Woche waren Sie zu einem Lehrgang mit der Nationalmannschaft in Innsbruck/Igls. Dort sollte das erste von drei weiteren Selektionsrennen für den Weltcup stattfinden. Sie sind aber schon nominiert, was haben Sie dort genau gemacht?

Ja, unsere ganze Weltcup-Gruppe war in Innsbruck. Ich habe hauptsächlich Material getestet. Und es ging auch darum, weiter Erfahrung auf der Bahn zu sammeln.

Haben Sie sich für Ihre ersten Weltcup-Fahrten etwas Besonderes überlegt? Werden Sie vielleicht Ihren Schlitten neu lackieren?

Mein Schlitten gefällt mir eigentlich ganz gut. Er hat eine bunte Folie bekommen, die Karsten Albert ausgesucht hat. Da der Schlitten auch in den Qualifikationsrennen schon ganz gut gelaufen ist, werde ich wohl nicht mehr viel daran ändern.

Was haben Sie sich sportlich vorgenommen?

Das ist schwierig. Ich weiß ja noch gar nicht, wo ich stehe und wie stark die anderen sind. Wie sind die anderen durch den Sommer gekommen, wie schlagen sich andere junge Fahrerinnen, die wie ich von den Juniorinnen nun bei den Großen mitfahren dürfen? All das ist vor den ersten Rennen sehr schwer einzuschätzen.

Was denken Sie, werden Sie sehr aufgeregt sein?

Ja doch. Ich werde ja auch zum ersten Mal ein Leibchen bekommen, auf dem mein Name steht. Das ist für mich schon besonders, denn so etwas hatten wir im Juniorenalter nicht. Es wird also schön und besonders zugleich für mich sein, wenn ich in der Trainingswoche schon das Leibchen tragen darf, auf dem in Großbuchstaben mein Name, also FRÄBEL steht.

Was wird für Sie die größte Herausforderung in den kommenden Wochen sein?

Ich habe schon länger das Ziel, bei einer Weltmeisterschaft dabei zu sein. Und nun steht in Oberhof sogar eine Heim-WM vor der Tür.

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