In der weiten Welt Projektchor kommt in Südkorea an – und muss gleich singen

Wolfgang Swietek
Nach langer Reise endlich im Flughafen Seoul gelandet – der Projektchor vom Sängerkreis Hildburghausen. Foto: /Wolfgang Swietek

An der derzeitigen Welt-Chor-Olympiade nimmt auch der Projektchor des Sängerkreises Hildburghausen teil. Das Geschehen in Südkorea begleitet vor Ort unser freier Mitarbeiter Wolfgang Swietek.

 
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Die Einsicht ist nicht neu: Die Welt sieht aus einer Höhe von mehr als 11 000 Metern anders aus als beim alltäglichen Blick von einem Ortsschild zum anderen. Dreizehn Stunden konnten wir uns davon überzeugen. Doch das stimmt natürlich nicht ganz. In den wenigen Nachtstunden – es waren deshalb weniger als normal, weil wir sieben Zeitzonen überflogen haben, und das in Richtung Osten, also der Sonne entgegen – kamen die Bilder als Computer-Installationen auf den Bildschirm an der Rückenlehne des Vordermannes.

Die Bilder, bei derzeitig herrlichem Sonnenschein aufgenommen, lösten Bewunderung aus: Die Alpen, Österreich, weiter Richtung Türkei – wie aus einem Märchenbuch! Doch Halt! War da nicht etwas? Wir wollten doch nach Südkorea! Und da gibt es eigentlich eine kürzere Strecke. Doch die wäre – das wird schnell klar – über das derzeitige Kriegsgebiet in der Ukraine gegangen. Und mit diesem Gedanken hinterlassen selbst diese friedlichen Bilder keine ganz unbeschwerte Stimmung.

Erster Auftritt gleich nach Ankunft

Die Sängerinnen und Sänger vom Projektchor des Sängerkreises Hildburghausen aber machen sich darüber nur am Rande Gedanken, sie haben andere Sorgen. Gleich am Tag nach der anstrengenden Anreise von teils 26 Stunden oder mehr müssen sie ihren Wertungsauftritt bei der 12. Welt-Chor-Olympiade, den World Choir Games in Gangneung, der „Republic of Korea“, absolvieren. Ohne dass sie hier zuvor noch einmal richtig proben können. Es ist bereits das sechste Mal, dass sie sich auf diese internationale Bühne begeben. Einmal – es war im Jahr 2018 – sind sie aus Südafrika sogar mit einem Silberdiplom nach Hause gekommen. Die Bürde liegt schwer auf ihren Schultern, sind es doch in diesem Jahr nur zwei deutsche Chöre, die daran teilnehmen – die tapferen Hildburghäuser und ein Chor aus Potsdam. Wenn Sie, liebe Leser, diese Zeilen in Freies Wort lesen können, sind die Würfel zwar längst gefallen. Doch Daumendrücken aus der Heimat kommt auch einen oder zwei Tage danach noch gut an.

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