Es beeindruckt mich immer wieder, was das Projekt Namibia mit den Menschen hierzulande so macht. Zum diesjährigen Schulbeginn lud mich die Lehrerin der sechsten Klasse der Lautenbergschule, Kerstin Jarkusch, zu einem Projekttag ein. Die Kinder hatten vor den Ferien bei der Verlosung der Eintrittskarten des Lionsclubs Suhl/Zella-Mehlis für das Meeresaquarium gewonnen und bei der Übergabe der Karten durch eine Lionsfreundin von dem Projekt erfahren. Sie schien mit wenigen Sätzen große Aufmerksamkeit erzielt zu haben, denn die Lehrerin plante nun zum Vorstellen des Projektes den gesamten Vormittag ein. Als ehemalige Lehrerin fragte ich mich, wie ich drei Stunden die Aufmerksamkeit der Kinder halten soll? Die Kinder sind ja heutzutage nicht lange begeisterungsfähig. Und 23 Kinder haben unterschiedliche Charaktere und unterschiedlichen Erwartungen. Ich hatte schon ein wenig Bauchschmerzen und sah mich gedanklich vor einer Klasse stehen, die sich nach zehn Minuten Fotos und Videos von afrikanischen Kindern genervt und gelangweilt abwendet.