Kerstin Merten war eine Respektsperson, der aber Kinder dennoch ihr Herz ausschütten konnten. Die sportliche Stärke mit sozialer Kompetenz und gesellschaftlicher Verantwortung verknüpfte und jungen Menschen in vielen Lebenslagen Eigenverantwortung und Kameradschaft vermittelte.
Generationen von ehemaligen Rodelkindern sind Kerstin Merten bis heute verbunden in dankbarer Erinnerung an ihre Zeit beim RC Ilmenau. Die aktuell erfolgreichste Sportlerin aus dem Verein und Weltspitzenrodlerin, Dajana Eitberger, olympische Silbermedaillengewinnerin von 2018, begann mit dem Rennrodeln beim RCI unter Kerstin Merten. Sie ist aber nur die Spitze einer großen Pyramide. Denn Hunderte Kinder, die es nicht bis zur sportlichen Elite geschafft haben, aber bis heute sportlich und sozial von ihrer Zeit im RC Ilmenau profitieren, sind Kerstin Mertens wahres Vermächtnis.
Auszeichnungen und Gedenken
Vom Landessportbund Thüringen wurde Kerstin Merten 2019 mit der GuthsMuths-Plakette in Silber ausgezeichnet. Der Thüringer Schlitten- und Bobsportverband ehrte sie 2021 mit der Verdienstmedaille. Im Frühling 2022 hatte zudem der Vorstand des RC Ilmenau klammheimlich eine Bewerbung für Kerstin Merten für den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland eingereicht – wohlwissend, dass es schwierig werden würde, Kerstin dazu zu bewegen, eine solche Auszeichnung für ihr Engagement anzunehmen, das sie selbst doch für so selbstverständlich gehalten hat.
Heute können wir ihr keinen Orden mehr anheften. Es bleibt uns nur noch, Blumen für sie niederzulegen und ihr Andenken hochzuhalten. Ihr Tod reißt eine Lücke in den Verein und in die Herzen der Mitglieder, die nur sehr langsam wieder zu schließen sein wird. Doch ihr Vermächtnis lebt weiter in all den vielen aktuellen und ehemaligen Rodelkindern und Vereinsmitgliedern, die nun in tiefer Trauer Abschied von ihr nehmen müssen, doch ihre Stärke und ihren Zuspruch ein Leben lang mit sich tragen dürfen.“