Großbreitenbach/Arnstadt - Die einen füttern die gefiederten Gesellen durch den Winter, andere lauern nur darauf, ihnen im Frühjahr nachstellen zu können. Das freilich "ist streng verboten", wie Regina Urbatschek, Vorsitzende des Tierschutzvereins Ilmenau und Umgebung gestern bestätigte. Dennoch gibt es die Vogelstellerei im Thüringer Wald noch. Das jedenfalls behauptet eine Informantin aus Großbreitenbach, die nicht nur Erinnerungen an den traditionellen Vogelfang schildert, sondern auch Beobachtungen aus jüngster Zeit. "Das geht jetzt grad wieder los", berichtet sie, dass es in Großbreitenbach wohl noch eine eingeschworene Truppe um die Vogelfängerei geben soll. "Die Vögel flattern sich teilweise auf den Leimruten tot", sagt die Frau, die nicht genannt werden will. Außer mit Leimruten würden die Tiere auch mit Netzen gefangen. Besonders tragisch sei, wenn den Vogelstellern Altvögel ins Netz gehen und verenden, während die Jungvögel in den Nestern dann nicht mehr gefüttert würden und ebenfalls zum Tode verurteilt seien.