ALEPPO – Mit einer gewissen Leichtigkeit erklimmt die Quecksilbersäule die 45-Grad-Marke. Die Luft ist heiß, trocken und verdirbt einem das Atmen mit ihrem Aroma aus Smog und Autoabgasen. Doch etwas ist anders in Syriens zweitgrößter Stadt Aleppo. Die zu dieser Tageszeit mit backgammonspielenden und Wasserpfeife rauchenden Männern gefüllten Teehäuser sind verwaist, die Restaurants in den Straßen geschlossen. Auf den Straßen drängeln sich etwas weniger Menschen als sonst, und selbst der chaotische Pulk unaufhörlich hupender Taxis ist fast verstummt. Es ist Ramadan, die Zeit des Fastens.