Schmiedefeld - Als im Juni die Familie Schmidt Bürgermeister Marcus Clauder mit der Bitte um Diskretion darüber informierte, dass sie ihre Tankstelle aufgeben werde, war der Ortschef alarmiert. Die Situation verschärfte sich, als im September bekannt wurde, dass nicht mehr das Jahresende oder sogar Anfang kommenden Jahres als Termin stand, sondern dass dieser auf wenige Wochen zusammenschrumpfte.

Die Schließung zum 31. Oktober 2013 verkürzte das Zeitfenster zum Handeln enorm. Sowohl der Gemeindechef als auch seine Mitstreiter im Gemeinderat wollen die Tankstelle im Ort behalten. Sie ist ein Stück gute Infrastruktur. Daher schlossen sich seitdem viele Beratungen und Gespräche an. Verschiedene Optionen wurden geprüft. Eine davon war, dass die Sport- und Freizeit GmbH, die eine 100-prozentige Tochter der Gemeinde Schmiedefeld ist, die Tankstelle übernimmt. Doch ist diese technisch, personell, rechtlich, finanziell dazu in der Lage? Die Tankstelle ist ein in der Marktwirtschaft in Konkurrenz stehendes Unternehmen. Könnte vielleicht die Kommune die Tankstelle betreiben? Eine weitere Frage, die sich Clauder und der Schmiedefelder Gemeinderat stellten.

"Alles deutet darauf hin, dass es nicht geht", sagte Marcus Clauder und bezog dies sowohl auf die Gemeinde, als auch auf die Sport- und Freizeit GmbH. Die Kommunalordnung würde es nicht hergeben und es sei kein Ort bekannt, in dem man vor so einer Aufgabe stand. Gedanken, die Tankstelle in eine Automatentankstelle umzubauen, wurden besprochen. Es fehlt sowohl am Geld, als auch an den rechtlichen Grundlagen. Allein die Mittelbeschaffung und die Kapitalbindung seien ein großes Problem. Würde man mit Risiko arbeiten, so würden andere Projekt in Gefahr geraten. Clauder nennt die Neugestaltung des Skilift-Areals als Beispiel. Und er nimmt auch jede Hoffnung auf neue Arbeitsplätze im Ort. Seiner Meinung nach würde eine Tankstelle so wenig abwerfen, dass der Gewinn für die Bezahlung einer zusätzlichen Kraft nicht reichen würde. Die Familie Schmidt hatte zusätzliche Geschäfte mit reingenommen. Jedoch ist die Ladenfläche nun nicht mehr vorhanden, da sie ab dem 1. November an einen Pizzeria-Betreiber vermietet worden ist. Indes hält man sich bei dem langjährigen Vertragspartner Oil bedeckt. Seit 14 Tagen fühlt sich niemand zuständig für Aussagen. Wie sehr bemühte man sich am Erhalt der wohl kleinsten Tankstelle im Ort? Welche Alternativen hat dieser große Konzern den Betreibern aufzeigen können? Fragen, die auch gestern unbeantwortet blieben.