Ilmenau/Arnstadt – Die Kindergärten in Ilmenau werden voraussichtlich ab dem 2. Juni in einen eingeschränkten Regelbetrieb starten. Das gab Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß am Mittwochabend in den sozialen Netzwerken bekannt. „Wir versuchen, zum 2. Juni in einen eingeschränkten Regelbetrieb überzugehen, sodass Kinder (eingeschränkt) wieder betreut werden können“, so Schultheiß. „Wir versuchen alles, dass das klappt, aber es müssen sehr viele Dinge eingehalten werden.“ Wie er weiter schrieb, würde mit dem Start des Regelbetriebs aber auch der Anspruch auf Notbetreuung enden. „Jeder wird dann wieder gleichbehandelt“, so Schultheiß.
Zunächst soll aber ab dem 18. Mai die Kita-Notbetreuung noch einmal ausgeweitet werden. Details dazu nannte Schultheiß noch nicht.
Wie es in den anderen Städten und Gemeinden des Kreises weitergeht, war am Mittwoch noch unklar. Da bisher aber immer betont wurde, dass es eine gemeinsame Lösung geben muss, ist wahrscheinlich, dass auch hier der 2. Juni Stichtag sein wird. Genaue Details möchte das Landratsamt am heutigen Donnerstag vorstellen.
Das Land hatte am Mittwoch, wohl auch für die kommunalen Entscheidungsträger überraschend, verkündet, dass ab dem kommenden Montag, 18. Mai, ein eingeschränkter Regelbetrieb möglich sein soll. Diesen Termin wird man im Ilm-Kreis somit offenbar nicht halten können, da diese Ankündigung die Kommunen und freien Träger in der praktischen Umsetzung vor erhebliche Probleme stellt, wie Arnstadts Bürgermeister Frank Spilling stellvertretend deutlich macht: „Circa 30 Prozent des pädagogischen Personals steht aktuell nicht zur Verfügung – entweder ist es selbst in die Betreuung der eigenen Kinder eingebunden oder es gehört zu den sogenannten Risikogruppen.“
Einerseits gebe es die bisher geltenden Raumvorgaben und Betreuungsschlüssel, andererseits die vorgegebenen Hygienevorschriften. Beides sei nicht miteinander vereinbar. Ein Regelbetrieb ab dem 18. Mai sei daher sehr unwahrscheinlich.
Ähnliche Probleme sieht Konstanze Nowak, Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Ilm-Kreis. „Wir benötigen für eine weitere Öffnung unser komplettes Personal. Allerdings steht Erzieherinnen und Erziehern per Landeserlass keine Notbetreuung für ihre Kinder zu, das heißt, sie sind freigestellt oder befinden sich im Homeoffice“, erklärt sie. „Weiterhin heißt eine eingeschränkte Regelöffnung auch eine Einschränkung des Rechtsanspruches. Das heißt, beziehen wir alle Auflagen zur Hygiene ein, benötigen wir mehr Personal, mehr Platz und müssen dadurch, ähnlich wie in den Schulen, neue Zeitmodelle der Betreuung anbieten.“
Die Awo prüfe aber „intensiv die Möglichkeiten der Betreuung unter Kooperation mit Landratsamt und Kommunen, im Sinne der Familien und unter Einhaltung der derzeit teils ungenau beschriebenen Regelungen des Landes“. Sie hoffe jetzt auf rasche weitere Informationen. Derzeit sei aber „alles noch unklar. Weder liegt ein Hygienekonzept vom Land Thüringen für die Einrichtungen vor, noch gibt es einen einheitlichen Plan“.
Die Awo habe mittlerweile selbst ein Hygienekonzept unter Beachtung der Richtlinien des Robert Koch-Institutes und der Vorgaben des Bundes aufgestellt.
Von den 60 Kindertageseinrichtungen befinden sich 36 in kommunaler und 24 Einrichtungen in freier Trägerschaft. Insgesamt gibt es 4995 Plätze. Hinzu kommen 39 Plätze bei zehn Tagesmüttern, die in diesen Tagen auch schrittweise ihre Tätigkeit wieder aufnehmen sollen.