Arnstadt - Am 6. Februar 1945 wurde der Jabo-Angriff auf den Fliegerhorst Bindersleben geflogen.1 Am selben Tag löschte ein Bombenangriff auf Arnstadt sofort 85 Menschenleben aus und machte 21 Gebäude mit 100 Wohnungen dem Erdboden gleich. 215 Wohnungen wurden schwer, 1 800 Wohnungen leicht beschädigt.2 Die Bomben wurden gegen 12 Uhr mittags ausgeklinkt. Bereits seit einer Stunde galt Fliegeralarm. Es war sofort Hauptalarm ausgelöst worden, ein Zeichen dafür, dass etwas Schlimmes im Gange war. Alles rannte Richtung Markt, um im Luftschutzkeller vom "Halben Mond" Schutz zu finden. Nach dem Bombenalarm wollten alle nach Hause. Die Leute heulten, suchten ihre Kinder und andere Angehörige. Überall lag Schutt und Geröll. Es herrschte einziges Durcheinander. Am Bahnhof hatten die Bomben tiefe Trichter geformt. Einer reihte sich an dem anderen. Ein Zeichen, dass der Angriff dem Bahnhof gegolten haben muss. Eine dieser Bomben traf das Hauptgebäude des Marienstiftes, das "Alte Haus", in dem die Diakonissenschwestern Gertrud Ranft, Anna Schönau und die Küchenleiterin Anna Hense starben. Die Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter im Luftschutzkeller blieben unversehrt.3 Es waren Erinnerungen damaliger Augenzeugen, die niedergeschrieben worden sind.