Das Gesundheitsamt des Ilm-Kreises steht wegen der Corona-Krise offenbar kurz vor dem Kollaps. Wie eine Sprecherin des Landratsamtes auf Anfrage von Freies Wort mitteilte, würden die Mitarbeiter derzeit über ihre Belastungsgrenze hinaus arbeiten.
Arnstadt - Mitunter hätten manche Mitarbeiter seit Beginn der Pandemie Überstunden im dreistelligen Bereich angehäuft. Steigen die Fallzahlen weiter, sieht sich das Amt nicht mehr in der Lage, die Situation mit dem aktuellen Personal zu beherrschen.
Personelle Verstärkung für das Gesundheitsamt ist derzeit nicht absehbar. Wie die Sprecherin weiter erklärte, habe das Amt vor über zwei Wochen eine Anfrage an das Landesverwaltungsamt gestellt und um zusätzliches Personal für die Pandemiebewältigung im Gesundheitsamt gebeten. Bis heute habe es auf die Anfrage keine Antwort gegeben.
Bereits vor einigen Tagen hatte Landrätin Petra Enders Bund und Land für die aktuelle Situation scharf kritisiert. „Versprochen wurde, vier Milliarden Euro für die Verbesserung der personellen wie apparativen Ausstattung im öffentlichen Gesundheitsdienst zur Verfügung zu stellen. Bis heute haben wir davon noch nichts gesehen. Den Worten müssen jetzt Taten folgen.“
Die Corona-Situation im Ilm-Kreis war in der vergangenen Tagen im Vergleich zu anderen Regionen noch entspannt. Allerdings sind auch hier die Fallzahlen zuletzt stets gestiegen. Am Mittwoch lag die Inzidenzzahl, die darüber Auskunft gibt, wie viele Menschen sich je 100.000 Einwohner in sieben Tagen mit dem Coronavirus infiziert haben, bei 46,1 - am Donnerstag mit 49,9 nur noch ganz knapp unter dem Schwellenwert von 50. dss
