Ilmenau Derbe Späße mit Till Eulenspiegel

Berit Richter

Am heutigen Samstagabend endet die diesjährige Planwagentour der Gruppe Feuertanz in der Kleinkunstbühne in Roda. Eine Woche lang gab es derbe Späße rund um Till Eulenspiegel.

 
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Ilmenau - Mit Pferd und Planwagen durch die Lande ziehen, dabei Spaß und Musik zu den Leuten bringen, das hat sich die Ilmenauer Gruppe Feuertanz seit Jahren auf die Fahne geschrieben. Wo immer die sieben Musikerinnen und Musiker sowie Puppenspieler Falk Pieter Ulke in diesen Tagen Station machten, begeisterte Kinderaugen und lachende Erwachsene waren ihnen gewiss.

Insgesamt acht Auftritte quer durch den Ilm-Kreis - und ein bisschen darüber hinaus - hatte die Gruppe in den letzten neun Tagen. Heute 19 Uhr steigt in der Kleinkunstbühne in Ilmenau-Roda das Finale. Till Eulenspiegel haben sich die Ilmenauer, die von Musikern aus Berlin und Sangerhausen verstärkt werden, diesmal zum Thema gewählt. Jenen Narren, der laut einem mittelniederdeutschen Volksbuch im 14. Jahrhundert durch die Landen vagabundierte, den Menschen den Spiegel vorhielt und sie damit der eigenen Narretei überführte. Seine Freunde und das Volk liebten ihn für seine derben Späße, die Obrigkeit jedoch verabscheute ihn, schließlich ging sie ihm regelmäßig auf den Leim.

Bei so einem Schelmen darf es schon mal etwas deftiger werden. Der Humor hat es in sich, den Falk Pieter Ulke im Narrenkostüm und mit Eulenspiegel-Puppe in der Hand unters Volk bringt. Eine Mischung aus realem Schauspiel und Puppenspiel lässt Till seinen Schabernack treiben. Ein bisschen Aktualität wird da auch mit hineingepackt. "Ich bin Künstler, ich bin systemrelevant", betont Till, was wohl so mancher der Kreativen in den letzten Monaten des kulturellen Corona-Stillstandes genau gegenteilig erlebte.

In Eischleben, Haarhausen, Wipfra und Arnstadt zeigte man sich in den letzten Tagen jedenfalls froh, auf diesen Stück jährlicher Kultur-Historie nicht verzichten zu müssen. Groß und Klein amüsierte sich zum Beispiel über in die Saale stürzende Schuhe, Tills Rache an den Hallensern, die seine Balancierkunst nicht zu würdigen wussten. Die sieben Musiker begleiteten dies mit flotter Folklore auf allerhand mittelalterlichen Instrumenten wie Dudelsack und Schalmei, schlüpften aber auch selbst in verschiedenste Rollen von Eulenspiegels Kittelschürzen bewährter Mutter bis zum adeligen Schlossherren.

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