Gehren - Im Frühjahr 1989 bereitete sich das Diplomatenehepaar Schmid, das seine Wurzeln von Heiner Schmid her in Gehren hat, auf neue Aufgaben vor: die Leitung der DDR-Vertretung auf Madagaskar. Beim Besuch ihres Friseurs in Berlin konnte Eleonora Schmid, zuvor sieben Jahre im Königreich Marokko als Botschafter tätig, kaum glauben, was sie zu hören bekam: Man munkelte, dass es nicht mehr lange dauern und Ungarn seine Grenzen nach Österreich öffnen werde.

"Ich konnte das kaum fassen", erklärt sie noch heute in Erinnerung an diese Nachricht. "Wenn so etwas allgemein im Gespräch ist, müsste man doch als Zugehöriger zum diplomatischen Dienst etwas davon wissen", wunderte sie sich. Erkundigungen, die sie auf diese Gerüchte hin im Außenministerium einzuholen versuchte, liefen jedoch ins Leere.