„Hundskopfstrolche“ Große Feier für die Kleinen

Werner Kaiser
Der ganze Jahreskreis wurde von der Fuchsgruppe musikalisch und szenisch nachgezeichnet. Für die gute und umfangreiche Darbietung gab es von allen Seiten einen herzlichen Applaus. Foto: Werner Kaiser

Leimbach hat eine Festwoche hinter sich. So lange wurde der 70. Geburtstag des Kindergartens „Hundskopfstrolche“ gefeiert, nicht nur von den Strolchen, sondern vom ganzen Dorf.

 
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Das volle Programm haben sie hinter sich, berichtete Kindergartenleiterin Yvonne Emmrich, die 68 Schützlinge – davon 25 ganz kleine – und die zehn Erzieherinnen und ein Erzieher und immer wieder Gäste. Das Wetter stellte passend dazu einen goldenen Oktober bereit. Theater war zu erleben, ein lustiger Umzug und eine gewaltige Geburtstagstorte. Der blaue Herbsthimmel passte als Background auch bestens, als die Kids bunte Luftballons aufsteigen ließen.

Einen Höhepunkt bildete die in mehrjährige Abschnitte gegliederte Chronik, die beim Identifizieren der abgebildeten Personen jede Menge Anlass zum Schmunzeln lieferte. Die Resonanz war so gut, dass man die Tafeln zur Wanderausstellung ernannte und mit zur Festveranstaltung im „Weißen Ross“ brachte. Yvonne Emmrich konnte die glücklichen Gefühle gut nachvollziehen: Sie hatte diese Einrichtung seinerzeit selbst besucht und nach ihrer Ausbildung 1988 hier zu arbeiten begonnen – inzwischen kümmert sie sich bereits um die Kinder der damals betreuten Kinder: das macht schon stolz.

Das von Montag bis Freitag geöffnete Haus unweit der B 62 verfügt heute über mehrere Gruppen- und Funktionsräume, von hier aus werden die Spielplätze und die nähere Umgebung erkundet. Die Kita-Chefin richtete einen herzlichen Dank an die Gemeinde Leimbach, den Gemeinderat und die Bürgermeister Kurt Senf und Thomas Fischer für die ständigen baulichen Ergänzungen und Verschönerungen (gerade geht es um Planungen für den Spielplatz) und ebenfalls an die Mitarbeiter des kommunalen Bauhofs, die als Helfer bei diversen Problemen stets bereitstehen. Schließlich stimmte Yvonne Emmrich auf den weiteren Verlauf ein: das kleine Festprogramm mit der „Fuchsgruppe“ der fünf- bis sechsjährigen Kinder (also der nächsten Schulanfänger) und den vom Fanfarenzug Merkers begleiteten Festumzug.

Nach einer musikalischen Überleitung „Im Kindergarten“ – da fangen alle mal als kleine Leute an – nahm der Bürgermeister (selbst ein „Absolvent“) das Wort, das auch seine Vorgänger wie Hermann Göring und Kurt Senf würdigte. Er lieferte den Überblick über die zurückgelegte Geschichte, die 1951 mit dem Beschluss des Gemeinderats zum Bau eines Kindergartens begann. Der Architekt Willi Berkes und die Baufirma Hoßfeld waren die Ausführenden, und 1952 fand am 7. Oktober, dem Gründungstag der DDR, die Einweihung statt. Das Gebäude verfügte über vier Gruppenräume, eine Toilette mit Waschraum und eine Küche. Im seinerzeitigen „Häuschen“, heute Gruppenraum der Käfergruppe, wohnte die Familie von Leiterin Elisabeth Schröder, an deren Seite die Erzieherinnen Christhilde Eckhardt, Rosemarie Müller, Bärbel Matthä und Irmgard Koch arbeiteten. Bekocht wurden alle von Margarete Bandow, Anna Gießbrecht und Elise Rolf.

Aus anfangs 20 Kindern waren Mitte der 1960er Jahre schon 70 geworden, durch Einbeziehung des „Häuschens“ entstanden 14 neue Plätze. 1984 – bei nunmehr 100 Kindern – der nächste Schub: Eltern und Patenbrigade errichten in Eigeninitiative einen Anbau mit dem heutigen Gruppenraum der „Bären“, dem Erzieherzimmer und dem Waschraum. 1990 wurde aus Kostengründen die Krippe integriert, und mit der letzten großen Baumaßnahme 2010 entstanden der Turnraum, ein weiterer Gruppenraum – und die Voraussetzungen der Betriebserlaubnis für 68 Betreuungsplätze.

Man geht gern in diesen Kindergarten, das zeigt die komplette Auslastung der Plätze. Und, fügte Thomas Fischer hinzu: Man arbeitet gern hier, wie die vielen Bewerbungen belegen, wenn die Gemeinde mal eine Stelle ausschreibt. Er dankte der ganzen Einrichtung für die Arbeit und das Klima, aber auch den Gemeinderäten für die bereitgestellten Haushaltsmittel.

Unter der Leitung von Steffi Petri und Kati Gaspar führte die Fuchsgruppe ihr von fantasievollen Kostümen und Accessoires untermaltes Programm auf, das den Jahreskreis musikalisch nachzeichnete. Die vielen Einzelpunkte machten die intensiven Proben deutlich, die „Hacke-Spitze“-Einlage für den April eine hohe Trainingsleistung. Als Finale wurde das Hundskopfstrolche-Lied angestimmt und mit allen Kids und Gästen das Fliegerlied zelebriert, was zu viel Trubel im Parkett führte. Schließlich begab sich unter dem Schutz der Feuerwehr ein langer Zug zum Festplatz, denn ein Jubiläum ohne Bratwurst durfte auch nicht sein.

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