Hütesfest Endlich wieder richtig feiern

Erik Hande

Das 60. Töpfermarktfest bot am Wochenende beste Unterhaltung und viel Gelegenheit zum Tanzen. Beim Hütesessen wurde das Stadtfest seinem Namen gerecht.

 
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Nachdem die Stadt Meiningen im vergangenen Jahr nach der Coronazeit zunächst nur eine kleine Variante ihres Hütesfestes feierte, durfte sie nun wieder in die Vollen gehen. Drei Tage lang verwandelte sich die Innenstadt in eine einzige Partymeile. Am Töpfemarkt wurde die 60. Auflage des gleichnamigen Festes gefeiert. Rolf Baumann, der Vorsitzende des Töpfemarktvereins, begrüßte schon zur Eröffnung am Freitag Hunderte Gäste. Den Anstich des Fasses Freibier der Rhön-Brauerei Kaltennordheim – und damit die Eröffnung des Festreigens – gestaltete Bürgermeister Fabian Giesder kurz und bündig. Er benötigte nur einen einzigen Schlag, schon ergoss sich der Gerstensaft in die bereitstehende Gläser. Danach gab es nur noch ein gemeinsames Feiern und Tanzen der Besucher. Die Glüxxritter und die Bluesgang spielten am Freitag- und Samstagabend auf, die Jagdhornbläser der Kreisjägerschaft Meiningen und die Musikschule Klingklang präsentierten sich ebenfalls von ihren besten Seiten.

Im Hof des Töpfemarkt 11 waren am Festwochenende Bilder und eine Präsentation zu sehen, die zeigten wie schlecht es einst um das marode Quartier Töpfemarkt bestellt war. Aber die Bewohner dieses Fleckchen Meiningen hielten schon immer zusammen: beim Wiederaufbau und natürlich auch beim Feiern. Neben Musik und Tanz luden der Keramikmarkt und die Vorführungen des DRK-Katastrophenschutz zum Verweilen ein. Ein Highlight war jeweils die abendliche Feuershow mit Daniel Peter, die von den Freiwilligen der Feuerwehr gut abgesichert wurde. Der Bad Hersfelder bekam viel Applaus.

Über reichlich Beifall durfte sich am Freitagabend ebenso das Duo „Neonlicht“ auf dem Markt freuen. Die Meininger Nadine Ellrich und ihr Gesangspartner Julian Fiege unterhielten das begeisterte Publikum über eine Stunde lang. Zur Freude aller Fans kamen die beiden von der Bühne herab und sangen von Kindern bestürmt mitreißend auf dem Marktplatz. Eine sehenswerte Performance bot Dennis Serikow mit seiner Magic D`Light Show, einer Mischung aus Breakdance und Zauberei. Für Tanzlaune sorgten an dem ersten Abend des Hütesfes auf dem Markt die Band Smash. Ihre Mischung aus Pop, Rock, Funk und Soul riss einfach jedem zum Wippen, Schnippen und Tanzen mit. Für das leibliche Wohl gab es an allen Tagen genug. Für zwischendrin lockten Bratwurst, 24 Sorten Bowle oder Leckeres aus dem Food-Truck. Der kulinarische Höhepunkt des Hütesfestes waren freilich die Klöße, Pardon Hütes, wie sie es nur in Meiningen gibt. Der Verein der Köche Schmalkalden-Meiningen bot sie an allen Festtagen an.

Ein abwechslungsreiches Programm erwartete jene, die in der Anton-Ulrich-Straße das gleichnamige Fest am Samstag besuchten. Richtig super lief der Kinderflohmarkt, auf dem der Nachwuchs nicht mehr benötigte Spielsachen verkaufen konnte. Hüpfburg und Spielmobil luden zum Toben ein, es wurde gebastelt und der Kunstverein Nekst präsentierte sich mit seinen Werken mit „Kunst im Schaufenster“. Das Schlager-Dixie-Trio unterhielt nachmittags und abends wurde das Areal zur Partymeile, zur Disco- und Feiermeile.

Ganz ungewöhnlich für ein solches Stadtfestformat präsentierten die Macher am Samstagabend zur Prime-Time eine Comedy-Show. Die moderierte Kabarettist Jonas Greiner locker, flockig und zum Schmunzeln spitzfindig. Vier Comedians hatte er zu Gast. Von denen gefiel besonders El Mago Masin mit dem Lied „Ich heiße Wolfgang“ und Hans Krüger, der am Samstag mit dem Publikum schon einmal Silvester feierte. Dazu hatte er sein Bio-Holz-Feuerwerk mitgebracht, das er unter den Zuschauern verteilte, die die Raketen starten durften.

Auf dem Töpfemarkt feierten derweil Hunderte mit der Bluesgang. Unter ihnen Kurt Hahner, der beim Rock’n’Roll seinen 73. Geburtstag so ausgelassen feierte, dass seine Tanzpartnerin ins Schwitzen kam. Am Sonntag präsentierte sich dann am Töpfemarkt der DRK-Katastrophenschutz mit Fahrzeugen und dem Unfall-Schminken. In Wirklichkeit brauchten die Rettungskräfte am ganzen Wochenende nicht eingreifen, denn das Fest verlief ohne größere Malheurs.

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