Um größere Menschenansammlungen während des zur Zeit herrschenden Teil-Lockdowns zu vermeiden, hatte das Staatliche Bauamt von dem Einschwimmen einen Livestream auf YouTube übertragen. Und der Plan ging auf. Hier und da waren einige Schaulustige vor Ort zu sehen, aber es gab keine Pulkbildungen. Dafür sorgte auch ein engagiertes Sicherheitsunternehmen, das mit seinen Mitarbeitern ebenfalls die Eingänge zur Baustelle überwachte.
Im Einsatz war auch die Bundespolizei die unbefugtes Übertreten der naheliegenden Gleisanlagen verhinderte. Die technische Umsetzung des Livestreams übernahm die Firma Kleeblatt Medien aus Augsburg. Geschäftsführer Stefan Heinrich war mit seinem Team nach Horhausen gekommen, um die Übertragung in das heimische Wohnzimmer zu verwirklichen. Insgesamt wurden auf der YouTube-Seite über 7000 Aufrufe registriert.
Einer, der mit gutem Beispiel während den momentan herrschenden Beschränkungen voraus ging, war Landrat Wilhelm Schneider. Auch er verzichtete auf einen persönlichen Besuch auf der Baustelle und schaute stattdessen den Livestream. "Ich danke allen Beteiligten für diese Glanzleistung", sagte Schneider in einem Telefoninterview. Das Landkreisoberhaupt fand es großartig, welche technischen Leistungen man heutzutage vollbringen könne. Für den weiteren Bauverlauf hofft Schneider, dass der Zeitplan weiterhin so perfekt eingehalten werden kann, denn die Horhäuser Mainbrücke sei eine sehr wichtige Straßenverbindung im Landkreis.
"Jetzt muss die Behelfsbrücke noch befahrbar gemacht werden", erklärte Joachim Dietz den weiteren Fortgang der Arbeiten. Unter anderem wird die Fahrbahn betoniert und ein Fuß- und Radweg angebracht. Im Juli soll dann der Verkehr über das neue Bauwerk rollen können, sodass die alte Brücke aus dem Jahr 1965 abgerissen werden kann. Vorher muss aber auch noch der Übergang über die Bahngleise und die Vorlandbrücke fertig gestellt werden. Später wird die Behelfsbrücke erneut verschoben, sodass sie dann endgültig den für viele Jahrzehnte den Verkehr auf der gewohnten Strecke aufnehmen kann. Das endgültige Bauende ist für das Frühjahr 2023 vorgesehen.