Aufgelöst steht der Mann in der Redaktion. Die Tagesstätte für psychisch Kranke und seelisch behinderte Menschen in der Bahnhofstraße schließt, erzählt er. Immer wieder verschlägt es ihm die Sprache, so aufgeregt ist der Vater eines erwachsenen Sohnes. Um diesen Betroffenen und um viele andere geht es dem besorgten Schmalkalder. Er kann nicht verstehen, warum der Ort, wo sich Menschen mit psychischen Erkrankungen seit über 30 Jahren treffen und miteinander plaudern konnten, wo sie bastelten, sangen, kochten, spielten oder auch einfache Arbeiten verrichteten, dichtgemacht wird. Hier konnten die psychisch und seelisch Kranken ergotherapeutische und heilpädagogische Angebote wahrnehmen, Andachten erleben, an gemeinsamen und individuellen Gesprächsrunden teilnehmen. Sie hatten einen strukturierten Tages- und Arbeitsrhythmus. Die tägliche Betreuung, Förderung und Begleitung mit den Zielen der Befähigung zu selbstbestimmtem Leben und einer beruflichen Orientierung durch sozial-integrative sowie beruflich rehabilitative Förderung: Das alles und vieles mehr leistete die Tagesstätte.