Auf Katze Paula, die in Wahns bei ihrer Familie lebte und sehr geliebt wurde, ist geschossen worden. Wann auch immer, von wem auch immer, warum auch immer. Zunächst blieb dies unbemerkt. Doch das Diabolo-Geschoss in ihrem Körper verrichtete sein zerstörerisches Werk. Vergangene Woche Mittwoch fand Paulas Herrchen die Mieze auf ihrem Lager im Heizungskeller. Paula, reinlich wie die meisten Katzen, hatte unter sich gemacht. Weil es ihr offensichtlich nicht gut ging, suchte die Familie einen Tierarzt in Meiningen auf und ließ ein großes Blutbild machen. Auffällig daran: Die Entzündungswerte waren sehr hoch. Als auch Antibiotika nicht anschlug, versuchte es der Arzt mit Röntgen und entdeckte das teuflische Geschoss - ausgerechnet in der Lunge. Zwar versuchte der Tiermediziner noch, Paula zu operieren. Doch die Lunge des Kätzchens hatte sich bereits mit Flüssigkeit gefüllt. Es ging ihr zusehends schlechter. Am Samstag bekam die Familie den gefürchteten traurigen Anruf aus der Tierarztpraxis: Ihre Paula war verstorben. Für die erschütterte Familie war es selbstverständlich, nun bei der Polizei Anzeige zu erstatten gegen den Unbekannten, der ihrer Katze eine Schussverletzung mit Todesfolge zugefügt hat. Die Anzeige war der letzte Liebesdienst, den sie ihrem Stubentigerchen noch erweisen konnten. Damit dem Tierpeiniger wenigstens das Handwerk gelegt wird, damit nicht noch weitere Katzen sterben müssen. „Wir fragen uns – wer macht so etwas in so einem kleinen Ort?“, sagt Paulas Frauchen unter Tränen. „Wir haben uns über das Thema unterhalten und eine schlimme Vermutung – dass Paula nicht die einzige ist. So manche Katze, die sonst hier durchgestreift ist, war schon lange nicht mehr zu sehen... Wir haben unsere Paula beerdigt, es zerreißt einem das Herz. Sie war ja maximal vier, fünf Jahre alt.“