Hildburghausen - Mit einer Podiumsdiskussion hatten Freies Wort und der Fahrgastverband Pro Bahn Mitte April das Thema "Wie viel Stadtbus braucht Hildburghausen?" wieder angestoßen. Nun beschäftigten sich auch die Mitglieder des Bau- und Stadtentwicklungsausschusses mit dem Thema.

Für Werrabus-Betriebsleiter Rainer Dietze ist der Wunsch nach einer Stadtbuslinie für Hildburghausen durchaus nachvollziehbar. Er sieht eine Unterversorgung bestimmter Wohngebiete und versucht nach eigenen Worten mit seinem Vorschlag zwischen Landkreis und Stadt zu vermitteln. Er präsentierte den Stadträten noch einmal sein "Einstiegskonzept", das durchaus auch ausbaufähig wäre: neun Fahrten pro Tag, auf zwei Routen, montags bis freitags. Der Landkreis sei grundsätzlich bereit, freie Kapazität der Schülerbusse für den Stadtverkehr zur Verfügung zu stellen, sagte Dietze. Wie auch schon zur Podiumsdiskussion legte er die Kalkulation dar: Von den Gesamtkosten in Höhe von 44 000 Euro könnten 20 000 Euro über den Fahrpreis sowie Zuschüsse des Landes gedeckt werden. Dabei kalkulierte er mit fünf Fahrgästen pro Fahrt bei einem Fahrpreis von 1,30 Euro, unabhängig von der Länge der gefahrenen Strecke. Das verbleibende Minus von 24 000 Euro müsse die Stadt zuschießen, so Dietze. Und er verschwieg auch nicht, dass weitere Kosten auf die Stadt zukommen mit der Einrichtung von Haltestellen und ähnlichem. Dietze verwies auch darauf, dass es mit den üblichen zwölf Meter langen Busse, wie man sie mit Absprache des Landkreises nutzen könne, schon einige Probleme gebe. Besser wäre ein kleiner Niederflurbus, den die Stadt schon für etwa 50 000 Euro als Gebrauchtfahrzeug anschaffen könnte. "So könnten wir natürlich auch die Ortsteile anschließen", reagierte Dietze auf einen Einwurf von Stadtrat Frank-Michael Czapla (Freie Wähler). Der hatte besonderen Wert darauf gelegt, die Stadtteile besser mit der Innenstadt zu verbinden. Wenn Interesse bestehe, das Konzept weiterzuentwickeln, will die Werrabus das dann gerne gemeinsam mit den Bürgern tun, um bedarfsgerecht planen zu können.