Rauchfahne über der Biogasanlage in Henfstädt

Henfstädt/Themar - Die Bürgerinitiative "Biogas Themar/Lengfeld" hat am Mittwochvormittag die Polizei Hildburghausen wegen einer Rauchfahne über der Biogasanlage in Henfstädt eingeschaltet. Nach Angaben von BI-Sprecher Michael Binek ist dort gegen elf Uhr bläulicher Rauch aus einem Schornstein der Anlage ausgetreten. Binek, der auch für die Bündnisgrünen im Kreistag sitzt, hat den Vorfall fotografisch dokumentiert. Er vermutet, dass es einen Defekt im Blockheizkraftwerk der Biogasanlage gab, sodass dabei Motorenöl verbrannt ist. Die Biogasanlage in Henfstädt gehört zu einer Agrargesellschaft, die von der Familie Caspari aus Kloster Veßra betrieben wird.

Die Polizei hat den Vorfall überprüft. Bei ihrem Eintreffen habe sie keinen Rauchaustritt aus dem Schornstein feststellen können. Nach Auskunft eines Polizeisprechers habe der Anlagenbetreiber angegeben, zuvor sei dort überschüssiges Biogas verbrannt worden.

BI-Sprecher Michael Binek will das so nicht stehen lassen. Es gebe in der Biogasanlage keine Gas-Abfackelvorrichtung, sondern lediglich Überdruckventile, sagte er. Die Umweltbehörde des Landratsamtes Hildburghausen habe Bineks Worten zufolge in ähnlichen Fälle die Rauchfahnen damit erklärt, dass sie durch Wetteränderungen verursacht werden könnten. Die Umweltbehörde der Kreisverwaltung war für unsere Redaktion am Mittwochnachmittag nicht zu erreichen.

"Erbärmlich gestunken"

Am vergangenen Sonntag hatte es nach Angaben von BI-Sprecher Michael Binek einen Zwischenfall in der Biogasanlage in Themar gegeben. Dort habe es in einem Drittel des Stadtgebiets "erbärmlich gestunken", sagte er. Binek vermutet, dass dabei giftige Gase ausgetreten sind und hat deshalb umgehend Strafanzeige bei der Polizei Hildburghausen erstattet. Die Polizei hat auf Anfrage unserer Redaktion die Anzeige bestätigt. Auch die Biogasanlage in Themar wird von der Caspari-Familie betrieben.