Hildburghausen pflanzt „Einer meiner schönsten Arbeitstage“

Hildburghausens Stadtförster Bernd Hoffmann hat zu einer Pflanzaktion im Stadtwald aufgerufen. Fast 60 Freiwillige griffen daraufhin am Samstag zu Schaufel oder Spaten und trieben den langfristigen Waldumbau voran.

 
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4050 Mal Zukunft haben Menschen am Samstagvormittag im Stadtwald in Hildburghausen gepflanzt. Stadtförster Bernd Hoffmann hatte zu einer großen Pflanzaktion aufgerufen, um den Waldumbau voranzutreiben. Und am Ende des Tages: Gab es einen überglücklichen Förster, zufriedene Menschen und ein neues Stück Zukunftswald. „Mit unserem Tun heute beeinflussen wir die Welt für 300 Jahre. Lasst uns also mit Hingabe und Liebe pflanzen“, sagte Bernd Hoffmann, als er die knapp 60 Pflanzhelfer instruierte. 1500 Tannen, 1500 Bergahorne und 1500 Traubeneichen standen am Samstagmorgen im Stadtwald bereit. Die städtischen Forstarbeiter hatten außerdem den Waldboden so vorbereitet, dass die winzigen Bäumchen mit wenigen Arbeitsschritten in die Erde gebracht werden konnten.

Zaun mit guter Ökobilanz

Und so ging es wie das sprichwörtliche Brezelbacken – viele Hände – schnelles Ende. Mittags waren über 4000 Bäume auf der einstigen mit Fichten besiedelten und später vom Borkenkäfer geplagten Fläche gesetzt. Um die übrigen Bäumchen kümmern sich in den nächsten Tagen die Stadtwaldarbeiter.

Um den neu gepflanzten Wald werden laut Stadtförster außerdem Zaunfelder aufgestellt. Auch diese wurden am Samstag von den freiwilligen Helfern in den Wald gebracht. Hergestellt haben sie die Mitarbeiter des städtischen Forsts aus Holz des Stadtwaldes. „Gute Ökobilanz also“, kommentierte Bernd Hoffmann.

Er hatte in den vergangenen Jahren schon ein paar Mal zu Pflanzaktionen aufgerufen – in dieser Größenordnung war es allerdings die erste. Dass sie auf solche Resonanz stößt, hatte er gehofft. Wie sehr es ihn beeindrucken würde, hatte er nicht geahnt: „Ich bin sprachlos. Das war einer meiner schönsten Arbeitstage als Stadtförster. Mit fehlen die Worte, das gebührend zu beschreiben. So eine Leistung in so kurzer Zeit. Danke!“, sagte er.

Bernd Hoffmann setzt auf Waldumbau über verschiedenste Ansätze und arbeitet seit 30 Jahren daran, den Stadtwald in Hildburghausen widerstandsfähig und damit zukunftsfähig zu machen. Dass er mit dieser Idee absolut nicht alleine ist, haben ihm die Menschen am Samstag gezeigt. Das gesellschaftliche Engagement für den Wald war sichtbar. Die Menschen kamen aus privatem Antrieb oder für ihre Vereine. So waren beispielsweise die Nabu-Ortsgruppe und der Verschönerungsverein zahlreich vertreten.

Pflanzhelferin aus Meiningen

Die Helfer kamen mit Zielen und Erinnerungen: Maik Luczak aus Hildburghausen kennt den Stadtwald wie seine Westentasche, hat er ihn doch vor 40 Jahren schon gehegt und gepflegt, als er damals begonnen hat, hier zu arbeiten. Am Samstag war er glücklich, wieder etwas für „seinen Wald“ tun zu können. Wie auch Ellen Hübner, für die als Kind der Wald ein Spielplatz war und heute ein Erholungsort ist. Anja Lempert aus Hildburghausen kam mit ihrer Familie und ihrer Schwägerin Juliane Lempert, die mittlerweile in Meiningen wohnt. Die Beiden möchten etwas für die Zukunft und die Natur tun. Anja Lempert möchte, dass ihre Kinder ein Bewusstsein für die Umwelt entwickeln. Juliane Lempert wünscht sich ähnliche Aktionen auch für Meiningen.

Stadtrat Ingo Bartholomäus war vor Ort, weil ihm die Natur am Herzen liegt und weil es ihm wichtig ist, den Wald für die Menschen in der Stadt Hildburghausen zu erhalten. Die Arbeit des Stadtförsters findet er richtig gut. Esther Dölle von der Nabu-Ortsgruppe Hildburghausen – vor Ort mit elf Mitstreitern – ist sehr zufrieden mit der Idee einer Pflanzaktion und sah es als ihre Pflicht an, dabei zu sein.

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