SCHLEUSINGEN/SUHL – Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verstärkten sich in Südthüringen die Forderungen zum Bau einer Eisenbahnstrecke von Suhl nach Schleusingen. Konkrete Vorschläge dazu legten die beiden damals preußischen Städte im Jahr 1904 vor. 1908 begannen die Bauarbeiten. Die größte Herausforderung stellte der Friedberg gleich hinter Suhl dar. Auf 5 km Streckenlänge war ein Höhenunterschied von 144 m zu überwinden. Es wurde dazu eine kurze, aber mit 66,6 % sehr starke Steigung vorgesehen. Diese sollte dann mit Zahnradlokomotiven befahren werden. Die Eröffnung der Gesamtstrecke fand nach zügigem Bauablauf im November 1911 statt. Als Zahnradlokomotiven wurden die Loks der preußischen Gattung T 26 eingesetzt. Das waren kurze, gedrungene Maschinen der Achsfolge C l'. Von 1902 bis 1921 wurden 35 Loks dieser Baureihe für alle Zahnradstrecken der damaligen preußischen Staatsbahn beschafft. Bei der Deutschen-Reichsbahn-Gesellschaft erhielten sie die Baureihenbezeichnung 97.0. Für alle preußischen Zahnradstrecken wurde das System des Ingenieurs Roman Abt gewählt. Bei diesem System verfügt die Lokomotive über 2 Zahnräder, die im gleichen Winkel wie die Zahnstangen versetzt sind. Behindernd für den Betriebsablauf war, dass bei der Bergfahrt im Zahnstangenabschnitt geschoben werden musste. Deshalb war auf der Fahrt von Suhl nach Schleusingen die Lokomotive auf dem Friedberg in jedem Fall an das andere Zugende umzusetzen. Um dieses zeitaufwendige Verfahren zu beseitigen, suchte man nach dem l. Weltkrieg Ersatz für die Zahnradlokomotiven.