Themar - Irgendwie wird Hubert Böse, seit 1. Juli "nur" noch ehrenamtlicher Bürgermeister Themars, nicht mehr schlau aus der Gebietsreform-Strategie der Thüringer Landesregierung. Schlimmer, eigentlich beschleicht ihn mehr und mehr der Verdacht, es gebe eine solche Strategie gar nicht. Oder wenn es sie denn je gegeben hätte, sei sie zerrieben worden in parteipolitischen Grabenkämpfen. Hubert Böse glaubt noch immer daran, dass sich in Sachen Gebietsreform dereinst wieder pragmatische Überlegungen durchsetzen werden wie es sie vor Jahren noch gab, als die Landespolitik in ihren Leitvorstellungen zur Gebietsreform die Einheitsgemeinde eindeutig favorisierte und derlei Empfehlung vorab auch in die Novellierung der Thüringer Kommunalordnung einflocht. "Man hat sich nicht daran gehalten", befindet Böse. Schon damals, 2007, sagt er, sei Themar - das auf dem Weg war, die 3000-er Marke bei Einwohnern zu unterschreiten - "ein Sonderfall" gewesen und er habe bei allen Gelegenheiten darauf hingewiesen, "dass Themar mit einer Verwaltungsgemeinschaft nicht geholfen ist, dass ein VG-Beitritt eher zur Schwächung des Grundzentrums führt." Vermutlich fühlt sich Böse wie ein Rufer in der Wüste. Nach seiner Wiederwahl als Bürgermeister lässt er nicht locker, den Paradigmenwechsel der Landespolitik zu beklagen und Argumente für die Einheitsgemeinde, oder Landgemeinde zusammenzutragen.

"VG ist keine Option"