Der ADAC rät zu einer einfachen Methode, um den richtigen Sicherheitsabstand zu gewährleisten: die Zwei-Sekunden-Regel. Dies bedeutet, dass sich Kraftfahrer einen markanten Punkt an der Straße suchen und erst dann weiterfahren sollten, wenn das Fahrzeug vor ihnen diesen Punkt passiert hat. Währenddessen sollten sie langsam „21, 22“ zählen. „Wenn Sie eher dort ankommen, ist Ihr Abstand zu gering und sollte vergrößert werden“, so der Hinweis.
Darüber hinaus sei langsames Fahren generell eine gute Methode, um das Risiko des Rutschens zu minimieren. „Wenn Ihr Auto dennoch ins Rutschen gerät, hat der ADAC einige hilfreiche Ratschläge parat: Lassen Sie den Fuß vom Gas, kuppeln Sie aus und lenken Sie gegen die Rutschrichtung. Gleichzeitig sollten Sie behutsam bremsen. Das reduzierte Tempo allein hilft oft dabei, das Auto wieder unter Kontrolle zu bringen. Falls dies nicht ausreicht, ist eine Vollbremsung die letzte Option“, so der Sprecher des Automobilclubs weiter.
Auch bei Autos mit Automatikgetriebe würden ähnliche Prinzipien gelten: „Auch hier sollten Sie den Fuß vom Gas nehmen, die Schaltstufe jedoch nicht verändern. Mit Gefühl lenken Sie gegen die Rutschrichtung und bremsen behutsam. Wenn das Auto nicht auf diese Maßnahmen reagiert, ist eine Vollbremsung unumgänglich“, heißt es.
Die Kollision mit Wildtieren bringen dagegen Forstexperten als weitere Gefahr dieser Tage und Wochen im Straßenverkehr ins Gespräch. „Die herbstlichen Witterungsverhältnisse, speziell in der Dämmerung, stellen viele Autofahrer vor besondere Herausforderungen. So suchen Wildtiere wie Rot-, Reh- oder Schwarzwild neue Einstände im Wald auf, weil die Felder abgeerntet sind und weder Futter noch Sichtschutz bieten. Dabei kreuzen sie regelmäßig öffentliche Straßen. Kürzere Tageshelligkeit und verstärkter Wildwechsel führen dazu, dass die Zahl der Wildunfälle im Herbst deutlich zunimmt. Die Wildexperten von Thüringenforst raten daher Auto- und Motorradfahrern gerade in den Morgen- und Abendstunden zu größter Vorsicht beim Befahren von Straßen durch Waldgebiete und an Feldrändern“, betont Thüringenforst-Sprecher Horst Sproßmann. „Wenn Wild zu sehen ist: kontrolliert abbremsen, hupen und abblenden. Achtung: Wo ein Wildtier die Straße überquert, folgen oft weitere!“
5000 bis 8000 Wildunfälle in Thüringen
Seit Jahren schwanken die Wildunfallzahlen in Thüringen zwischen 5000 und 8000 Fällen – bundesweit ereigneten sich in der Jagdsaison 2021/22 fast 240 000 Wildkollisionen. Der durchschnittliche Wildschaden am Auto wird dabei mit mehr als 3000 Euro beziffert und üblicherweise durch die Teilkaskoversicherung geregelt. Und was soll man vor Ort tun, wenn es zu einem Wildunfall gekommen ist? Die Forstleute empfehlen: Ruhe bewahren und die Polizei oder den Jagdausübungsberechtigten, meist der Jagdpächter, rufen. Ist das Tier vor Ort verendet, warten bis die Polizei eintrifft. „Ist das Tier verletzt und immobil am oder in der Nähe des Unfallortes, keinesfalls das Wild durch Streicheln oder Zureden zu beruhigen versuchen. Das Wildtier kann in Panik beißen, um sich treten oder mit dem Gehörn schlagen“, warnt Jörn Ripken, Thüringenforst-Vorstand.“ Besser etwas abseits auf Hilfe warten.