Mulchmähen oder nicht?
Die Frage muss jeder Gartenbesitzer abhängig von Bedingungen und Bedürfnissen beantworten. „Eine Laubschicht von 10 bis 15 Zentimetern kann auf einem normalen Spielrasen problemlos kleingemulcht werden und auf der Fläche verbleiben“, sagt Folko Kullmann.
„Bei einem kurz geschorenen Zierrasen ist es besser, das Laub erst zu kompostieren und es dann schon leicht angerottet als Humus einzuarbeiten.“ Bedeutet: Die Blätter ganz oder gehäckselt sammeln, kompostieren, wieder aufbringen und mit einem Rechen verteilen.
„Das Falllaub ist zwar kohlenstoffreich, aber nährstoffarm, da die Nährstoffe vor dem Laubfall aus den Blättern herausgewandert sind. Es handelt sich um sehr trockenes Material“, gibt Martin Degenbeck zu bedenken.
Fazit: Die Wahl zwischen dem Mulchen von Herbstlaub auf Ihrem Rasen und dem Entfernen des Laubs hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine Option könnte auch die Kombination beider Methoden sein: geringe Laubmengen mulchmähen und krankes und dickeres Laub entfernen. Letzteres kann dann kompostiert und dem Rasen wieder zugeführt werden - oder auch anderen Pflanzen.
Rasenbau-Experte Martin Degenbeck empfiehlt, „das Laub mit einem Sichelmäher bei den Rasenschnitten im Herbst abzusaugen und zu kompostieren oder als Mulchauflage zwischen den Gehölzen zu verteilen, wo auch wesentlich höhere Mulchschichten möglich sind als beim Rasen.“ Dort biete das Laub Bodenschutz, Frostschutz, außerdem Lebens- und Überwinterungsraum für Tiere wie zum Beispiel Igel.
Und wenig Laub verschwindet oft auch von allein: „Ein paar Blätter hier und da sind nicht problematisch, denn sie werden rasch von Regenwürmern in ihre Gänge gezogen und dort gefressen beziehungsweise abgebaut“, erklärt Kullmann.