Helferfest in Vacha „Großartige Gemeinschaftsleistung“

red
Zum Helferfest im Vachwerk gab es ein Buffet mit ukrainischen Spezialitäten. Foto: Stadt Vacha

Die Stadt Vacha lud alle ehrenamtlich Engagierten, die bei der Unterbringung und Versorgung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge geholfen haben, zu einem Helferfest ins Vachwerk ein.

 
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Die Ukrainerinnen und Ukrainer waren zum Helferfest ebenfalls eingeladen. Sie bedankten sich auf besondere Art bei den Helfern: Es gab ein großes Buffet mit ukrainischen Spezialitäten. Selbst gebackenes Brot, Krautrouladen und Heringssalat wurden ebenso angeboten wie die traditionelle Borschtsch-Suppe.

Bürgermeister Martin Müller (CDU) fasste in seiner Ansprache die jüngsten Ereignisse zusammen. Mit Beginn des Ukraine-Krieges am 24. Februar begann unmittelbar die Flüchtlingswelle. Auch Deutschland erwartete eine große Anzahl an Flüchtlingen. Um eine schnelle Hilfe gewährleisten zu können, organisierte die Stadtverwaltung Vacha mit Unterstützung der Caritas die ersten Notunterkunftsquartiere. So konnten schon acht Tage nach Kriegsbeginn die ersten 14 Flüchtlinge untergebracht werden, hauptsächlich bei Familien privat zu Hause. In den folgenden Tagen und Wochen kamen weitere Menschen in der Stadt an, die dann unter anderem im Sportlerheim Martinroda und in der ehemaligen Kindertagesstätte in Wölferbütt einquartiert werden konnten.

Daniela Tischendorf (CDU), Beigeordnete der Stadt Vacha und zugleich Leiterin der Caritas vor Ort, organisierte mit ihrem Team die Verteilung und Unterbringung der Menschen. Die Versorgung übernahmen die jeweiligen Gastfamilien und die Dorfgemeinschaften Martinroda und Wölferbütt.

Parallel dazu mussten leerstehende Wohnungen in Vacha für die Ukrainer hergerichtet werden. Während einige Wohnungen sofort bezugsfertig waren, mussten andere erst renoviert werden. Dies war in der Kürze der Zeit nur mit Hilfe von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern möglich. Tapeten wurden entfernt, Wände neu tapeziert und gestrichen. Möbel mussten abgeholt, transportiert und in den Wohnungen aufgebaut werden. Insgesamt konnten bis heute 18 Wohnungen bezogen werden.

Eine wichtige Unterstützung waren auch die vielen Sach- und Geldspenden. Ohne die zahlreichen Möbelspenden wäre eine so kurzfristige Einrichtung der 18 Wohnungen nicht möglich gewesen. Die Geldspenden betrugen insgesamt 13 500 Euro. Mit dieser Summe konnte die Erstversorgung der Flüchtlinge finanziert und insbesondere Küchen und Küchengeräte für die Wohnungen gekauft werden.

Neben der Unterbringung und Versorgung organisierte die Caritas auch die soziale Betreuung der Flüchtlinge. Zahlreiche Paten halfen den Familien bei Behördengängen und dem Start in den deutschen Alltag. Alle zwei Wochen sonntags gab es außerdem ein Treffen für die Ukrainer. Bei Kaffee und Kuchen konnten sich Deutsche und Ukrainer austauschen und Organisatorisches konnte geklärt werden.

Um den Schulbeginn für die ukrainischen Schulkinder zu erleichtern, wurde vor den Osterferien ein dreiwöchiger Deutschkurs durchgeführt. In den Ferien nahmen sie zusammen mit deutschen Kindern an den Ferienspielen teil. Seit dem Ferienende besuchen sie bereits die Schulen. Auch im Kindergarten Vacha werden schon drei ukrainische Kinder betreut.

Als wichtige Aufgaben verbleiben noch die Sprachkurse für die erwachsenen Ukrainer und deren Integration in den Arbeitsmarkt. Während einige bereits Arbeitsstellen gefunden haben, begannen am Montag Sprachkurse in Vacha, um zunächst Grundkenntnisse in Deutsch zu vermitteln.

Zum Abschluss seiner Rede dankte Bürgermeister Müller allen Helfern und Spendern: „Die letzten Wochen waren für uns alle ein großer Kraftakt. Dass wir über 60 Menschen hier in Vacha ein neues Zuhause bieten können, ist eine großartige Gemeinschaftsleistung. Im Namen der Stadt Vacha sage ich herzlich Danke.“

Im Anschluss an den offiziellen Teil ließen sich die etwa 130 Ukrainer und Deutschen das ukrainische Buffet schmecken. Danach wurde gefeiert: Die Kinder konnten sich auf der großen Hüpfburg austoben und ein DJ-Duo lud zum Tanz.

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