„Wir sind regional noch kaum bekannt, dafür haben uns in meiner alten Heimat in Bayern einige von der Tierhilfe mitbekommen. Die Spender sind meist überregional“, erklärt die Wahl-Oehrenstöckerin. Trotz der enormen finanziellen Belastung und dem täglichen Pflegeaufwand kommt aufgeben für die Tierretter nicht in Frage. Sie lieben und leben für ihre Tiere – die es ohne sie gar nicht mehr geben würde. Wie sehr sie alle aneinanderhängen, wird klar, wenn die beiden Zweibeiner die Weide ihrer Schafherde betreten. Sofort traben die Tiere neugierig und zutraulich herbei, stupsen ihre Menschen an, wollen kuscheln und schauen, ob sie etwas zu Fressen dabei haben.
Ein glückliches Leben in Oehrenstock
Doch trotz all der Liebe zu ihren Tieren, ist Michaela Kratzer und Thomas Türk auch klar, dass Tierhilfen wie ihre ein weitaus größeres Problem nicht lösen werden. Sie können nur ein paar Tiere retten, die Opfer der viel zu immensen Zucht sind. Lebenshöfe würden der Industrie nur ein Problem abnehmen, viele Einrichtungen seien am Limit. Was es wirklich brauche, sei ein Umdenken in der Zucht, der Mensch müsse die Tiere mit anderen Augen sehen. Auch „Nutztiere“ wie Schafe haben Gefühle und jedes Tier einen ganz eigenen Charakter, eine Persönlichkeit. „Es wäre schön, wenn sich da etwas tun würde und der ein oder andere einmal überlegen würde, was man anders machen kann. Nur weil etwas schon immer so war, heißt das nicht, dass man es nicht ändern kann“, so die Tierliebhaber. Denn bei vielen zuchtbedingten Problemen fällt den Verantwortlichen nur noch der Schlachter als Lösung ein.
Die meisten der unterschiedlich gefärbten und gemusterten Schafe verschiedener Rassen werden wohl ihr Leben lang in Oehrenstock bleiben. Zwar würden die beiden Zweibeiner einige Tiere auch in ein liebevolles neues Zuhause vermitteln, doch so eins zu finden, sei schwer. Zu groß sei die Sorge, dass die geretteten Tiere es an ihrem neuen Wohnort doch nicht gut haben, womöglich im Kochtopf landen. Die kleine Matilda hat ein neues Zuhause in Hessen gefunden, auch weitere Vermittlungsdistanzen wären eigentlich kein Problem. Doch ihre ehemaligen Brüder und Schwestern haben noch nichts Neues in Aussicht. Dubiose Anfragen auf Internet-Kleinanzeigenportalen haben Michaela Kratzer und Thomas Türk gelehrt, wachsam zu sein. Vertrauen sei schwer. Doch ohne gehe es nicht.
Wer die kleine bunte Glücksfarm abseits der finanziellen Aspekte unterstützen will, kann auch auf der Farm mit anpacken. „Es gibt immer mal wieder kleine und große Projekte, bei denen wir Hilfe brauchen. Wir sind generell offen für Helfer“, so die Tierliebhaber. Auf ihren Kanälen bei den sozialen Medien Facebook und Instagram informieren die Zweibeiner immer über aktuelle Geschehnisse und Angelegenheiten der Farm.
Wer die Farm und die vielen unglaublich flauschigen Bewohner gerne live kennenlernen will, der kann am Nachmittag des 17. Septembers zum Besuchertag in Oehrenstock vorbeischauen. Geplant sei ein Kennenlernen der Glücksfarm mit Kaffee und Kuchen. Helfer bei den Vorbereitungen für diesen besonderen Tag sind gerne gesehen.
Wer die kleine bunte Glücksfarm unterstützen will, kann per Paypal an kleine-bunte-gluecksfarm@web.de oder auf das Konto von Michaela Kratzer mit der IBAN: DE 39 1203 0000 1080 2935 72 und der BIC: BYLADEM1001 spenden. Wer vor Ort mit anpacken will, kann über Facebook und Instagram (Kleine bunte Glücksfarm) Kontakt aufnehmen. Auf diesen Kanälen berichten Michaela Kratzer und Thomas Türk auch immer über aktuelle Geschehnisse.