Wenn sich die Leitstelle bei der Helbaer Feuerwehr meldet und sie zu einem Rettungseinsatz schickt, dann geht es meist nicht um hilfsbedürftige Zweibeiner. Mal ist ein entlaufener Hund zu sichern, dann eine verunglückte Katze ins Tierheim zu bringen. Auch bei verletzten Greifvögeln, Wasservögeln in Not, entflogenen Ziervögeln oder Wespen- und Bienennestern, die umgesetzt werden müssen, kommen die Helbaer ins Spiel. Oder – wie am Montagabend –, wenn eine Schlange durch ein Meininger Wohngebiet kriecht. Ein Rettungswagen-Team hatte die orangefarbene Exotin im Bereich Jerusalemer Straße/Am Kiliansberg als Erstes entdeckt. Quer lag sie auf der Straße. Die alarmierte Leitstelle schickte die in der Tierrettung geschulten Kameraden aus Helba los, die sich allerdings selbst mal eine Weiterbildung zum Umgang mit solchen Tieren wünschen würden. Jeder weiß, dass Schlangen mitunter nicht ohne sind. Und die Fälle solcher Funde häufen sich. Die Ausreißerin (oder Ausgesetzte) im Stadtteil Jerusalem war, als die Kameraden eintrafen, zunächst nicht mehr zu finden. Bis sie sich zwischen Kegelbahn und Regelschule aus einem Gebüsch hervorschlängelte. Mit einem Besen bugsierten die Feuerwehrleute das Tier in ein Behältnis und stellten den Findling bis zum nächsten Tag sicher – bis sich die Behörden darum kümmern konnten. Wie sich zeigte, hatte man es mit einer Kornnatter zu tun. Schon wieder! Denn bereits drei Wochen zuvor, am 1. Juni, sonnte sich ein solches Tier entspannt auf der Veranda eines Privathauses In der Helba und jagte den Findern einen ordentlichen Schrecken ein. Die untere Naturschutzbehörde und das Veterinäramt wurden jeweils über die Fundtiere informiert. Letzteres nahm die Schlangen zunächst in seine Obhut. „Bei Kornnattern handelt es sich um eine ungiftige Schlangenart“, war von Amtstierarzt Dr. David Sporn zu erfahren. „Beide Tiere sind ca. 1,20 Meter lange Exemplare, die einen recht guten Ernährungs- und Pflegezustand aufweisen“, konnte er feststellen.