Die erste Bitterfelder Konferenz von 1959 legte ihr besonderes Augenmerk zwar auf die Literatur. Im Sinne des von der SED zur künstlerischen Doktrin erhobenen sozialistischen Realismus sollten die Autoren durch eigene Tätigkeit in Industrie- und Landwirtschaftsbetrieben und durch enge Kontakte zu Arbeitsbrigaden die Wirklichkeit in der DDR besser abbilden; im Gegenzug wurden unter der Losung „Greif zur Feder, Kumpel!“ die Werktätigen ermuntert, selbst schriftstellerisch zu wirken. Ähnliche Tendenzen und Bestrebungen gab es in den anderen Kunstgattungen, und das „volkskünstlerische Schaffen“ nahm auch in Südthüringen einen Aufschwung. Ein Beispiel ist die Fördergruppe Weben des Bezirkskabinetts für Kulturarbeit Suhl, die von der Lehrerin Barbara Reising geleitet und vom Grafiker und Designer Karl Jürgen Härtel künstlerisch betreut wurde.