Ricarda Wolff beginnt zusammen mit Ralf Pieterwas in „Mines Nadelzauber“ über das diesjährige „Heimat shoppen“ aufzuklären. Die Aussichten sind jedenfalls vielversprechend: 38 Akteure, darunter Händler, Dienstleister, Gastronomiebetriebe und Reisebüros nehmen an der Kampagne teil. Weil sie in Sonneberg zum fünften Mal stattfindet, gibt es zudem am Wochenende des Stadt- und Museumsfestes vom 22. bis 24. September verschiedene Aktionen und Angebote im ganzen Stadtzentrum verteilt. Und: ein neuer Shopping Guide für den Bereich Südthüringen wurde ausgearbeitet, damit ein jeder sich informieren kann über die verschiedenen Akteure, Öffnungszeiten und den Stadtplan. „Den Guide gibt es auch in ausgedruckter Form. Nicht, weil wir rückwärts gewandt sind, sondern weil wir wissen, dass die Nutzer eine solche Zusammenfassung auch gerne in der Hand haben“, erläutert Ralf Pieterwas. Am Festwochenende haben die „Heimat shoppen“-Teilnehmer außerdem sonntags von 13 bis 19 Uhr geöffnet.
Dann mit dem Guide in der Tasche einen entspannten Einkaufsbummel in der Spielzeugstadt machen, das gehe nach Ralf Pieterwas hervorragend in Sonneberg: „Die Ladenstraße, die ganze Substanz der Innenstadt – das sind in Sonneberg wirklich gute Voraussetzungen.“ Wenn dann die Vernetzung unter den Händlern auch noch stimmt, seien eine „prosperierende Innenstadt“ und stabile regionale Wirtschaftskreisläufe die Folge.
Nach dem Lob für das Stadtbild räumte Bürgermeister Heiko Voigt ein, dass er das Thema „lebhafte und erlebbare Innenstadt“ stets auf der Agenda habe. Er selbst befasse sich schon seit Anfang der 1990er damit, wie man dem Einzelhandel etwas Gutes tun und die Menschen dazu animieren könnte, in der Heimat einkaufen zu gehen. Und das angesprochene Netzwerk unter den Akteuren im Zentrum funktioniere sehr gut, vorangetrieben und unterstützt durch die Eigeninitiative der Stadtverwaltung sowie die beiden City-Managerinnen Kathrin Gropp und Sue Bähring, die ebenfalls in der Juttastraße vorbeigeschaut haben. Eine Verwaltung, die aktiv etwas für den Einzelhandel tut und einen Rahmen für derlei Kampagnen gibt, dass sei Pieterwas zufolge keine Selbstverständlichkeit. Dabei brauche das „Heimat shoppen“ genau so etwas: Events, die das Einkaufserlebnis flankieren, wie etwa das Stadt- und Museumsfest. Es reiht sich ein in eine lange Liste an städtisch organisierten Veranstaltungen, wie den „Längsten Adventskalender der Welt“ und die Wochen-, Jahr- und Flohmärkte.
Krisenjahre trafen die Branche
Und ein solches gemeinsames Wirken sei wichtig. Der Einzelhandel in Sonneberg kommt auf einen Umsatz von 155 Millionen Euro. Doch in den vergangenen Jahren beherrschten Krisen wie die Coronapandemie und die Inflation als Folge des Krieges zwischen Russland und der Ukraine die Branche ungemein. Einer Presseinformation der IHK zufolge machen sich in Thüringen die Kaufkraftverluste der Bevölkerung aufgrund der hohen Inflation bei der Dienstleistungsnachfrage mehr und mehr bemerkbar . Das geht aus einer Prognose des Ifo-Instituts aus dem Juli 2023 hervor. In den einkommensschwächeren ostdeutschen Bundesländern beobachtet man eine höhere Zurückhaltung beim Kaufen, als in Deutschland insgesamt. Bedenklich: Erste Branchen – außerhalb des Einzelhandels – melden aktuell gar Kurzarbeit an, weil Endverbraucher das Einkommen, welches ihnen zur Verfügung steht, für Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs ausgeben müssen.
Der negative Effekt werde zusätzlich dadurch verstärkt, dass dieses Jahr keine großen Nachholeffekte greifen, wie es im vergangenen Jahr der Fall war. Dennoch, der Ausblick auf 2024 stellt sich positiv dar: „Im kommenden Jahr dürfte sich das Kaufverhalten der privaten Haushalte allmählich stabilisieren.“ Ein geringerer Preisauftrieb in der Nachfrage nach „konsumnahen Dienstleistungen“, wie Bücher oder Kleidung, wird sich bemerkbar machen, außerdem rechnet man mit Löhnen, die im nächsten Jahr wieder stärker steigen dürften, als die Verbraucherpreise. Im Stadtzentrum blickt Jasmin Freytag nun zunächst auf ein aufregendes Stadtfest-Wochenende und die nächste Runde „Heimat shoppen“, in der sie ihre Kundschaft in ihrer kleinen Wohlfühloase für Familien begrüßen darf.
„Heimat shoppen“: Städteübersicht und Programm in Sonneberg
Heimat shoppen
ist in Südthüringen möglich zu folgenden Terminen:
Suhl:
1. bis 10. September, 34 beteiligte Heimat-Shops Schmalkalden:
9. September, 31 beteiligte Heimat-Shops Schleusingen:
15. September, 32 beteiligte Heimat-Shops Hildburghausen:
22. bis 24. September, 22 beteiligte Heimat-Shops Sonneberg:
22. bis 24. September, 38 beteiligte Heimat-Shops Meiningen:
25. September bis 1. Oktober, 50 beteiligte Heimat-Shops Arnstadt:
30. September bis 1. Oktober, 36 beteiligte Heimat-Shops Eisfeld:
30. September bis 1. Oktober, 17 beteiligte Heimat-Shops
Aktionen zum Fest
Während des Stadt- und Museumsfestes gibt es vom 22. bis 24. September einiges zu erleben im Spielzeugstadt-Zentrum. Die Innenstadt-Akteure bieten ihren Kunden dann ein buntes Programm mit vielfältigen Aktionen an. Am Festwochenende haben die beteiligten Läden zudem am Sonntag von 13 bis 18 Uhr geöffnet.