Hassberge Realschule Ebern von Corona betroffen

115 Schüler der Dr.-Ernst-Schmidt-Realschule befinden sich sicherheitshalber in Quarantäne. Archiv- Foto: Geiling

Das Gesundheitsamt meldet 31 Neuerkrankungen. Mittlerweile ist es auch an der Dr.-Ernst-Schmidt- Realschule in Ebern zu Infektionen gekommen.

 
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Ebern/Kreis Haßberge - "Einige Klassen bzw. Klassengruppen in Quarantäne - Distanzunterricht" lautete eine Meldung, die in dieser Woche an die Eltern der Schüler der Dr.-Ernst-Schmidt-Realschule in Ebern rausging. Anlass ist ein Corona-Fall, der, so stellvertretender Schulleiter Florian Schraud, am Dienstagabend bekannt wurde. "Insgesamt sind 115 Schülerinnen und Schüler betroffen", teilt Schraud das Ausmaß der nun erfolgten Sicherheitsmaßnahmen auf Anfrage der Neuen Presse mit. "Das Gesundheitsamt hat am Mittwoch in der Früh die entsprechenden Kontaktdaten erhalten und die betroffenen Personen telefonisch verständigt. Die Schule hat alle Familien, die davon betroffen sind, mit einem Elternbrief über die Quarantäne und den nun anstehenden Distanzunterricht informiert", so der stellvertretende Schulleiter. Die betroffenen Schüler müssen nach aktuellem Stand, so das Gesundheitsamt, insgesamt zwei Wochen in Quarantäne bleiben. Ein Großteil der Klassen sei, so Schraud, jedoch nicht betroffen, für diese läuft der Unterricht "normal" weiter. "Die Schule sieht sich in der Umsetzung der Hygienemaßnahmen bestätigt, so konnte der infrage kommende Personenkreis klar abgegrenzt werden", teilt Schraud mit.

Alle Schülerinnen und Schüler, die nun in Quarantäne sind, erhalten nach Angabe des stellvertretenden Schulleiters nun Distanzunterricht. Dieser findet parallel zum Vormittagsunterricht in der Schule statt. Und das funktioniert folgendermaßen: "Die Lehrkraft versammelt ihre Klasse über MS Teams, überprüft die Anwesenheit und hält Unterricht für die Klasse in Form einer Spiegelung des Bildschirms sowie der Besprechnung von Übungen und Hausaufgaben und wird dann Übungs-/Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellen, die dem zeitlichen Umgang des Unterrichts entsprechen." Alle Schülerinnen und Schüler wurden laut Schraud darauf hingewiesen, dass für sie auch bei dieser Form des Unterrichts Anwesenheitspflicht beziehungsweise Schulpflicht besteht

Über 30 Neuinfektionen

Das Gesundheitsamt Haßberge meldet für den gesamten Landkreis am Donnerstag rund 31 weitere Neuinfektionen. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der bisher bestätigten Fälle auf 731, aktuell sind 265 Personen infiziert. 458 Bürger sind inzwischen wieder gesund. Aktuell werden zehn Personen stationär im Krankenhaus behandelt. Acht Menschen sind bisher verstorben. In häuslicher Isolation befinden sich 1286 Personen. Die sogenannte Sieben-Tagesinzidenz liegt laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit aktuell bei 189,61.

Die Infektionszahlen im Landkreis Haßberge haben sich mit enormer Geschwindigkeit erhöht, so das Landratsamt in seiner aktuellen Pressemeldung. "Jetzt gilt es, dieses Wachstum zu unterbrechen. In nächster Zeit müssen wir die sozialen Kontakte auf ein Minimum reduzieren. Jetzt ist es wichtiger denn je, dass wir aufeinander Acht geben und jeder Einzelne durch sein Verhalten dazu beiträgt, dass die Pandemie eingedämmt werden kann", so Landrat Wilhelm Schneider.

Die hohe Zahl der Corona-Infektionen geht, so das Landratsamt, zum Teil auf den Ausbruch in einer stationären Einrichtung zurück. Dazu kommen Infektionen in Schulen und Kindergärten sowie Ansteckungen am Arbeitsplatz und im familiären Bereich. Das Ausbruchgeschehen sei "nach wie vor diffus"; die Fälle sind über den ganzen Landkreis verteilt. Betroffen sind Personen verschiedener Altersgruppen, sowohl Kinder, Jugendliche, Erwachsene im mittleren Alter und Senioren.

Hohes Arbeitsaufkommen

Das Arbeitsaufkommen im Gesundheitsamt Haßberge ist derzeit sehr hoch. Mitunter kann es in manchen Bereichen weiterhin zu einer gewissen Verzögerung kommen. In der Bearbeitung werden deshalb gezwungenermaßen Prioritäten gesetzt." Wer sich im "Bayerischen Testzentrum" am Kreisabfallzentrum in Wonfurt testen lassen möchte, muss sich vorher online anmelden über das Kontaktformular auf der Homepage des Landkreises unter www.hassberge.de. Wer keine digitale Möglichkeit zur Kontaktaufnahme hat, kann telefonisch einen Termin vereinbaren unter 09521/27720, Montag bis Freitag von 9Uhr bis 13 Uhr.

Befund über App

Befundmitteilung per Corona-App

Die Mitteilung des Testergebnisses erfolgt digital direkt über das Labor - über die Corona-APP. Wer keine digitale Möglichkeit hat, erhält das Testergebnis per Post. Weil dies aber wesentlich länger dauert, empfiehlt das Gesundheitsamt allen Bürgerinnen und Bürgern, sich die Corona-Warnapp aufs Handy herunter zu laden. Die Befundmitteilung über die App erfolgt innerhalb von spätestens 48 Stunden; per Brief kann dies bis zu fünf Tage dauern. Positive Ergebnisse werden den Betroffenen in jedem Fall (auch) über das Gesundheitsamt mitgeteilt, denn damit verbunden sind die Informationen für die dann zwingend erforderliche Quarantäne. Allerdings kann es zwischenzeitlich sein, dass auch das Labor oder der Hausarzt positive Ergebnisse an die Betroffenen übermitteln. kap/red

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