Hassberge Mit dem Navi in der Sackgasse gelandet

Martin Schweiger

Eine Senioren gehorcht ihrem Navigationsgerät aufs Wort. Das wird ihr zum Verhängnis.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Haßfurt - Freunde werden eine 71-Jährige, die sich am Mittwoch am Amtsgericht wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis verantworten musste, und ihr fahrbarer Untersatz wohl nicht mehr. "Ich habe eine Stinkwut auf das Scheiß-Auto", ließ sie das Gericht wissen. Glaubt man den Ausführungen der Angeklagten, dann ist ihr Auto daran schuld, dass sie nun auf der Anlagebank Platz nehmen musste.

"Das Auto ist durch das Navi falsch gefahren", gab sie zu Protokoll. Sie sei in einer Sackgasse gelandet und nicht mehr raus gekommen. Sie habe eine halbe Stunde lang gewartet - wohl auf weitere Anweisungen der Stimme aus dem Navigationsgerät. Da die Damenstimme aus dem Navi schwieg, sei sie dann rückwärts gefahren und dabei mit der Stoßstange eines anderen Autos kollidiert. Der geschädigte Autobesitzer sei ausgestiegen und habe Fotos - auch vom Kennzeichen ihres Autos - gemacht. Sie sei dann weitergefahren und habe eine Anzeige wegen Fahrerflucht erhalten, verbunden mit einem Fahrverbot. Laut Anklage soll sie trotzdem dreimal im März dieses Jahres durch ein Dorf im Steigerwald gefahren sein. "Das kann nicht sein", erwiderte die Seniorin. Von Januar bis August sei sie "keinen Meter gefahren", obwohl sie am 30. Juli ihren Führerschein zurück erhielt. Zudem sei ihr Auto mit Öl übergossen worden. Das Öl sei "überall rein gelaufen, ich hätte gar nicht fahren können", verteidigte sie sich.

Außerdem habe sie gar nicht gewusst, dass gegen sie im März ein Fahrverbot bestand. Sie habe das Schreiben der Justiz erst am 14. April erhalten, sagte die Angeklagte und reichte den Brief an das Gericht. Hier musste die Vorsitzende der Seniorin recht geben. Das Gericht stellte daher das Verfahren ein. "Ich war 36 Jahre lang mit einem Polizisten verheiratet. Ich weiß was ich darf", schloss die Senioren.

Bilder