Hassberge Hilfe beim Helfen

Um insbesondere berufstätige pflegende Angehörige zu unterstützen, bietet die Agentur für Arbeit Schweinfurt gemeinsam mit dem Landesverband Bayern e.V., Selbsthilfe Demenz, der Deutschen Alzheimer Gesellschaft eine Seminarreihe für pflegende Angehörige an. Symbolbild: Jana Bauch/dpa Quelle: Unbekannt

Pflegende Angehörige benötigen nicht nur in Corona-Zeiten Unterstützung. Diese bietet die Agentur für Arbeit Schweinfurt in Form einer eine Seminarreihe an.

 
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Kreis Haßberge - In Deutschland leben aktuell rund 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Die meisten von ihnen sind von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Durchschnittlich treten pro Jahr mehr als 300 000 Neuerkrankungen auf, sodass sich die Krankenzahl bis zum Jahr 2050 nach derzeitigen Schätzungen auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen wird. Gut drei Viertel aller pflegebedürftigen Menschen (mit und ohne Demenz) werden daheim betreut und gepflegt, der Großteil hiervon allein durch Angehörige. Die Pflege nahe stehender pflegebedürftiger Menschen wird einerseits oft als persönlich gewinnbringend wahrgenommen, andererseits kann sie mit hohen psychischen und körperlichen Belastungen für die Pflegenden einhergehen.

Insbesondere in der Corona-Krise sind Angehörige durch die Schließung von Tagespflegen und anderen Einrichtungen und Diensten für pflegebedürftige Menschen besonders betroffen und müssen oft diese Ausfälle kompensieren. "Viele pflegende Angehörige müssen auch Pflege und Beruf vereinbaren und sind damit kontinuierlich doppelt belastet, insbesondere dann, wenn sie die Betreuung und Pflege allein übernehmen. Als Fachkräfte werden sie in den Unternehmen und auf dem Arbeitsmarkt dringend gebraucht. Als Pflegeperson müssten sie aber eigentlich ihre Arbeitszeit reduzieren oder anders verteilen, um dieser Aufgabe nachkommen zu können. Oft wirkt sich die Doppelbelastung auch auf die Arbeitsfähigkeit und Arbeitsleistung der betroffenen Beschäftigten aus und es entstehen Ausfallzeiten oder Erkrankungen", weiß Doris Küfner-Schönfelder, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt bei der Agentur für Arbeit Schweinfurt. Insbesondere bei gerontopsychiatrisch veränderten Menschen geht es nicht nur darum, sich um das körperliche Wohlergehen zu kümmern, sondern es ist auch notwendig, Verhaltensänderungen zu verstehen und mit diesen umgehen zu können. Um die "innere Welt" eines von Demenz betroffenen Menschen zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, was Demenz eigentlich bedeutet und was man alles beim Umgang mit demenzkranken Menschen berücksichtigen muss. Warum verhält sich der geliebte Partner plötzlich ganz anders, warum können sich Vater oder Mutter nicht mehr um die eigenen Angelegenheiten kümmern? Viele ungeklärte Fragen und die emotionale Betroffenheit führen häufig zu Konflikten und dem Gefühl der Überlastung.

Um insbesondere berufstätige pflegende Angehörige zu unterstützen, bietet die Agentur für Arbeit Schweinfurt deshalb gemeinsam mit dem Landesverband Bayern e.V., Selbsthilfe Demenz, der Deutschen Alzheimer Gesellschaft eine Seminarreihe für pflegende Angehörige an. Ergänzend zu den Pflegekursen der Krankenkassen und weiteren Instrumenten der Angehörigenarbeit bietet die Seminarreihe "Hilfe beim Helfen" vielfältige Informationen für betroffene Angehörige.

In acht Modulen erläutert Matthias Matlachowski, Vorsitzender des Landesverbandes Bayern e.V., Selbsthilfe Demenz, in leicht verständlicher Form alles rund um das Thema Demenz und Pflege und die damit verbundenen Unterstützungsmöglichkeiten. Beginnend ab dem 28. September finden immer montags und mittwochs insgesamt drei Durchgänge der acht Module "Hilfe beim Helfen" im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Agentur für Arbeit Schweinfurt statt.

Weitere Infos finden sich unter www.arbeitsagentur.de unter der Rubrik Veranstaltungen in der Region Main-Rhön. Anmeldungen sind bei Doris Küfner-Schönfelder telefonisch unter 09721/547533 oder per Mail an schweinfurt.
bca@arbeitsagentur.de noch möglich. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, die Teilnahme ist kostenfrei. Die Corona - Hygieneregeln werden selbstverständlich eingehalten. Ein eigener Mund-Nase-Schutz ist mitzubringen. red

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