Hassberge Dem verschwundenen Geld auf der Spur

Martin Schweiger
Dem verschwundenen Geld auf der Spur Quelle: Unbekannt

Das Gericht hatte in dieser Woche zu klären, ob ein 43-Jähriger seine Ex-Frau und seinen Ex-Schwiegervater bestohlen hat. Der Angeklagte weist jede Schuld von sich.

 
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Zeil/Hassfurt - 850 Euro soll ein 43-jähriger Kaufmann aus dem Maintal laut Staatsanwaltschaft im August vergangenen Jahres aus dem Haus seiner Ex-Frau und deren Eltern gestohlen haben. Seit Mittwoch muss er sich am Amtsgericht verantworten, wo er durch seine Verteidigerin Kerstin Rieger jede Schuld von sich wies. Der Angeklagte wurde zum Gerichtstermin aus der JVA Würzburg in Handfesseln vorgeführt.

An einem Sonntag im August letzten Jahres soll der Angeklagte das gemeinsame Kleinkind bei seiner Ex-Frau abgeliefert haben. Da die Ehefrau bereits zu einer Geburtstagsfeier gegangen war, nahm die Ex-Schwiegermutter das Kind in Empfang, um mit ihm ebenfalls zur Geburtstagsfeier aufzubrechen. Die Tatsache, dass das Haus mit Ausnahme des Hundes leer stand, soll der Angeklagte ausgenutzt haben. Laut Anklage soll er aus einer Kommode seiner Ex-Frau, die im ersten Stock wohnt, 700 Euro entwendet haben. Danach soll er aus dem Nachttischschrank seines Ex-Schwiegervaters im Erdgeschoss 150 Euro gestohlen haben.

"Das stimmt nicht", ließ der Angeklagte über seine Verteidigerin verlauten. Er habe seit der Trennung im Januar 2019 das Haus nicht mehr betreten. Den Haustürschlüssel habe er damals beim Auszug abgegeben. "Wie erklären Sie dann ihre Fingerabdrücke auf der Spardose der Frau?", wollte die Vorsitzende wissen. Die Spardose habe er und seine Frau zur Hochzeit vor fünf Jahren geschenkt bekommen. In dieser Zeit habe er die Dose auch in die Hand genommen, gab er zu Protokoll.

Die Ex-Frau des Angeklagten war im Zeugenstand von der Schuld ihres Ex-Gatten überzeugt. "Er wusste als Einziger, wo das Geld war", ließ sie das Gericht wissen. Am Tag bevor der Angeklagte sein Kind zurück brachte, sei das Geld noch da gewesen. Als sie am Mittwoch darauf etwas entnehmen wollte, sei "alles weg" gewesen. Ihr Ex habe gewusst, dass die Geburtstagsfeier anstand und keiner im Haus war. "Er hat wohl den Schlüssel nachmachen lassen oder hat gewusst, wo der Ersatzschlüssel versteckt ist", vermutete die Bestohlene. Alte Fingerabdrücke des Ex könnten sich nicht auf der Spardose befunden haben, da sie regelmäßig Staub gewischt habe. Außerdem gab es keine Einbruchsspuren am Haus. Bereits zuvor habe mehrmals Geld gefehlt. Einmal sei aus dem Tresor ihres Vaters 6000 Euro verschwunden. Nach dem jetzt angeklagten Vorfall seien die Schlösser am Haus ausgetauscht worden. Seitdem sei nicht mehr passiert.

Die Verteidigerin warf ein, dass auch DNA-Spuren der Schwiegermutter an der Spardose gefunden wurden. Darauf hatte die Bestohlene keine Antwort. Die soll nun die Schwiegermutter des Angeklagten selbst bei einem Fortsetzungstermin am 28. Oktober um 16 Uhr geben. Dann soll auch der ermittelnde Beamte der Kripo Schweinfurt aussagen.

Foto: Arne Dedert/dpa

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