Hassberge Bocksbraten, Bohnen und Bier

Von Sabine Weinbeer

Eltmann - Eine bessere Werbung hätte Eltmann für sein Stadtfest am Wochenende nicht haben können als die Live-Sendung auf Bayern 1 am Mittwoch von 12.05 bis 13.00 Uhr. Das Studio Mainfranken machte Station in der Wallburgstadt auf seiner Tour "Essen und genießen in Mainfranken".

 
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Eltmann - Eine bessere Werbung hätte Eltmann für sein Stadtfest am Wochenende nicht haben können als die Live-Sendung auf Bayern 1 am Mittwoch von 12.05 bis 13.00 Uhr. Das Studio Mainfranken machte Station in der Wallburgstadt auf seiner Tour "Essen und genießen in Mainfranken". Nicht nur, dass Eltmann eine Stunde lang im Radio im Mittelpunkt stand, rund 1000 Gäste fanden sich auch auf dem Marktplatz ein und erlebten Eltmann von seiner schönsten und leckersten Seite.

Nicht nur aus Eltmann und Umgebung strömten Zuhörer auf den Marktplatz, die Mainfrankentour hat auch regelrechte Fan-Clubs, die regelmäßig zu solchen Live-Übertragungen fahren. So trafen wir Gäste aus Forchheim ebenso wie aus Fulda. Schon um 10.00 Uhr war der Platz zwischen Rathaus und Kirche gut bevölkert, kurz vor 12.00 Uhr war kaum mehr ein Sitzplatz zu finden - und der Bocksbraten war kurz nach Mittag ausverkauft.

Der Bocksbraten war eines der drei Bs, die im Mittelpunkt standen. Dazu kamen noch Bohnen und Bier. Die Köche Manfred Engel (Bocksbraten) und Rainer Fritzmann (saure Bohnen mit Rauchfleisch und Kloß) gaben Einblick in die Zubereitung dieser regionalen Spezialitäten. Der Bocksbraten ist heute noch vorwiegend ein Kirchweihessen, während die Bohnen früher das Essen der armen Leute war. Gestern fanden beide Gerichte reißenden Absatz und Pfarrer Otmar Pottler erzählte, dass "Bohna und Dutschn" sogar sein Primiz-Essen war, weil das Fest auf einen (fleischlosen) Freitag fiel.

Weitere Küchenthemen waren die Großküche in der Kinder- und Jugendhilfe St. Josef, wo Küchenleiterin Sylvia Schmidt und ihr Team täglich rund 350 Essen zubereitet für die eigenen Betreuungseinrichtungen, aber auch für die Schulen in Eltmann und Ebelsbach und für die Senioren, die von der Sozialstation beliefert werden. Die Zuhörer erfuhren aber auch vom Schicksal des 19-jährigen Vietnamesen Dac Tung Vu, der in St. Josef Hauswirtschaft lernt und im Herbst eine Koch-Lehre beginnt - die ihn vor der Abschiebung bewahrt.

Einblicke in die Krankenhausküche gab Chefkoch Manfred Engel. Dort gibt es zwar Fisch- und Spargelwochen, aber keine sauren Bohnen. "Da sind die Schwestern dagegen", meinte Engel schmunzelnd.

Für seine Stadt und besonders das bevorstehende Mittelalterfest am Wochenende warb natürlich Michael Ziegler. Er strahlte mit der Sonne um die Wette, machte neugierig auf das Stadtfest und kredenzte das Festbier aus der eigens entworfenen 2-Liter-Jubiläumsflasche. Dass Eltmann die Grenzstadt zwischen Bier- und Mainfranken ist, belegten dann auch die drei Brauer Baptist Bräutigam, Leo Thein und Karl-Werner Wagner. Während Bräutigam in Weisbrunn und Thein in Lembach kleine Ein-Mann-Brauereien sind, die ohne Gaststätte wohl schwerlich wirtschaftlich arbeiten könnten, hat Wagner in Eschenbach einen Ausstoß von 140 000 Hektolitern und gilt in der Branche als eine der modernsten Braustätten in Deutschland. Natürlich ging es auch um die Eltmanner Biertage, die im Juli gefeiert werden, und den Bierweg, der in Weisbrunn beginnt und bis Ampferbach an 14 Brauereien vorbei führt.

Nach einer Stunde Live-Übertragung war Eberhard Schellenberger umso begeisterter von seiner "alten Heimat" - und die Gäste auf dem Marktplatz blieben auch noch sitzen, als es keine Musik mehr gab - aber noch Bratwurst und Eltmanner Bier.

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