Bevölkerung zeigt sich aufmerksam und vernünftig

Ebern - Für das Jahr 2019 konnte die Eberner Polizei bereits einen starken Rückgang an Straftaten feststellen, für das Jahr 2020 könnte es ebenfalls gut aussehen: Zumindest dem Gefühl der Dienststellenleiter nach ist das erste Halbjahr in dieser Hinsicht ruhig verlaufen. Eine Statistik liege noch nicht vor, so Siegbert Weinkauf, doch er und sein Stellvertreter Detlef Hauck schätzen das Straftataufkommen in den vergangenen Monaten als eher gering ein. Ein Vorteil der allgemeinen Maßnahmen rund um die Corona-Pandemie vermutlich, genauso wie die vergleichsweise kleine Zahl an Unfällen durch geringeres Verkehrsaufkommen.

Weniger Arbeit hatten die Beamten deshalb aber noch lange nicht, im Gegenteil: "In den ersten Wochen der Ausgangsbeschränkung, als noch strenger reglementiert wurde, waren wir mit Corona-Streifen unterwegs", berichtet Detlef Hauck. Zusätzlich wurde die Polizei häufig zum Einsatz bei Verstößen gegen die Auflagen gerufen. Detlef Hauck ist es dabei wichtig, dass es sich hier um kein "Denunziantentum" handelt, wie er sagt: "Hier geht es allein um die Sorge der Mitmenschen, und darum, die Pandemie in Grenzen zu halten."

Stand Montag (22. Juni) notiert die Polizeiinspektion Ebern für ihren Dienstbereich 108 Anzeigen nach dem Infektionsschutzgesetz. Dabei handle es sich um keine groben Verstöße, sagt Dienststellenleiter Siegbert Weinkauf. Zu einem Großteil habe man Jugendliche und Heranwachsende aufgegriffen, die sich etwa in der Anlage trotz geltender Verbotsregeln getroffen hätten.

Bei allen Vorfällen sei es zu keiner einzigen Strafanzeige gekommen. "Das waren Ordnungswidrigkeiten, die fast alle mit den üblichen 150 Euro pro Person geahndet wurden", so Siegbert Weinkauf.

Und noch etwas beobachteten die Beamten: "Je ländlicher die Gegend, desto vernünftiger und weitblickender hat sich die Bevölkerung verhalten", sagt Siegbert Weinkauf, der aber allen Bewohnern seines Dienstbereiches ein großes Lob für die vergangenen Wochen ausspricht.