Wird der Tierschützer Zebra-Hoden essen, wenn es die Camp-Challenge verlangt? Glööckler sieht den Konflikt: „Einerseits sträubt sich vieles in mir, diese Dinge zu essen, andererseits will ich mich nicht hinter meiner Lebensart als Vegetarier verstecken und eine Sonderrolle einnehmen.“
Glööckler soll der Spitzenverdiener im Camp sein
Eine „Extrawurst“ gibt’s aber doch, was die Gage betrifft: Nach Schätzungen von Insidern ist Glööckler der Spitzenverdiener im Dschungel. Er soll 200 000 Euro fest bekommen. 100 000 Euro würde er beim Sieg dazu erhalten. Dagegen soll der Bodyguard Peter Althoff, ein weiterer Teilnehmer, dem Sender RTL nur 15 000 Euro wert sein.
Schon früh war Glööckler ein Kämpfer für Diversität, als man das Wort noch gar nicht kannte. Sieht er sich im Camp als Vorbild für alle, die anders sind? „Ich glaube, dass ich es sein werde, ob ich es will oder nicht“, sagt er, „dazu muss ich es nicht nach vorne tragen.“ Gewinnen will er „mit meiner liebevollen, herzlichen und höflichen Art“, betont der Designer. Diese Werte seien seit der Pandemie „noch rarer in unserer Gesellschaft geworden“, klagt er.
Ein Leben – maßgeschneidert fürs Trash-TV
Freundlichkeit hat der 56-Jährige nicht immer gespürt in seinem Achterbahn-Leben, das viel Märchenstoff bietet, wie maßgeschneidert für Trash-TV. Der Vater stieß die Mutter die Treppe runter, die daraufhin starb. Als der junge Harald den um 16 Jahre älteren Dieter Schroth kennenlernte, war dieser ein verheirateter Familienvater. Gemeinsam ging das Paar durch dick und dünn.
1994 haben die beiden das Neue Schoss gemietet, um mit barocker Mode große Welt in einer Stadt zu feiern, die als Spießerheimat galt. Die Geschäfte liefen mittelprächtig. Ein Mäzen sprang unglücklich verliebt ab. Auftanken konnte Glööckler im Kings Club und erinnert sich an durchtanzte Nächte. „Bei Schwulenwirtin Laura trafen sich ganz unterschiedliche Charaktere und lebten ihre Freiheit aus, die ihnen in der sogenannten normalen Gesellschaft nicht gewährt wurde“, sagt er uns aus Südafrika, „da kam es schon mal vor, dass einer komplett nackt durch die Gegend sprang.“
Von Stuttgart aus ging’s 2001 nach Berlin
Von Stuttgart aus ging’s 2001 nach Berlin. Mit Teleshopping und mit zwei ö ist er groß geworden und hat sich mit seinem Aussehen zur eigenen Marke gemacht, wie dies im Land zuvor nur Heino und Udo Lindenberg gelungen ist. Was sagt er, wenn man über seine Optik lacht? „Das ist mir egal“, antwortet Glööckler, „ich bin, wie ich bin. Wem es nicht passt, dem kann ich auch nicht helfen.“
Seine Besuche beim Beauty-Doc sollten bewirken, dass „nix verrutscht im Dschungel, alles am Platz bleibt“. Wenn die Gruppe am Lagerfeuer über das Leben nachdenke und welche Lehren man aus der Pandemie ziehen könne, sei er gern dabei: „Wir müssen das Beste aus unserem Leben machen und dürfen dabei die Tiere nicht vergessen.“